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Heimatgeschichte „Viktoria 03“ sucht Spielstätte

Nach unserem dieswöchigen Heimatfotorätsel sandte Hobbyhistoriker Helmut Hehne aus Zerbst noch zusätzliche Informationen ein.

Von Sebastian Siebert 18.01.2016, 08:00

Zerbst l  Es handele sich dabei um einen Auszug aus der Geschichte des Fußballvereins „Viktoria 03“, der sein Domizil auf dem heutigen Gelände des „Gut Heil“-Sportvereins hatte. Es geht um das Fehlen einer Spielstätte am Anfang des 20. Jahrhunderts.

„Mit dem Nachbarverein FC 1900 Zerbst wurden Verhandlungen geführt, ob man nicht zusammen auf einem Spielfeld Fußball spielen könnte. Es wurde seitens des Vorstandes des FC 1900 abgelehnt. Später verkaufte dieser Verein seinen Platz an den Turnverein ‚Gut Heil‘, welcher bis heute in dessen Besitz ist. Nach großen Anstrengungen gelang es den Herren Grabe, Syring Senior, Erich Kilz und Gierspeck, den rund vier Hektar großen, noch heute erhaltenen Sportplatz ‚Am Anger‘ zu pachten.

Im gleichen Jahr fanden vielfältige Veränderungen statt. Es gab eine richtige Gründung mit Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichtes in Zerbst. Jetzt war man auch rechts- und geschäftsfähig. Nun gab es als juristisch selbstständiger Verein den ‚Sportverein Viktoria 03 e.V. Zerbst.‘ Neue Satzungen und weitere Regelungen wurden erarbeitet und durchgesetzt.

Am Freitag, 1. August 1919, legte der langjährige Vorsitzende Hermann Grabe sein Amt nieder. Der Nachfolger war Franz Althaus. Am 7. November 1919, ebenfalls freitags, wurde durch Beschluss des Vereins, Hermann Grabe in Anbetracht seiner Verdienste um den Verein, zum „Ehrenvorsitzenden“ ernannt. Der Sportplatz war gepachtet (Eigentümer war der Besitzer der Ankuhnschen Mühle namens Hammer), das ehemalige Roggenfeld wurde glatt gewalzt. An Rasenansäen konnte nicht gedacht werden, denn es musste der Spielbetrieb weiter gehen.

Umzäunung und Barrieren für die Zuschauer wurden errichtet. Der erste Eingang zum Fußballfeld, auch heute wieder, war vom Heidetorplatz aus, also unmittelbar neben der Sporthalle ‚Gut Heil‘. Alle packten mit an. Und als Auflage des Bauamtes der Stadt musste noch eine Bretterwand errichtet werden, warum eigentlich? Ein Wohngebiet in der Nähe gab es noch nicht. Gleichzeitig wurden Anteilscheine im Wert von 25 Mark ausgegeben. In weiser Voraussicht eines eventuellen Kaufes des Geländes brauchte man auch Kapital.“