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Heimatfotorätsel Beliebt bei Kindern und Pärchen

Zahlreiche Anrufer wussten am Donnerstag die richtige Lösung. Die Grotte befindet sich unweit des Teehäuschens im Schlossgarten.

Von Sebastian Siebert 06.02.2016, 10:06

Zerbst l Zum Heimatfest habe er zusammen mit seinen Freunden in der Grotte sein Fahrrad untergestellt, erzählt Helmut Morbach am Telefon. „Das hatte den Vorteil, dass es kaum einer wusste und die Räder nicht zu sehen waren“, erklärt er. Denn Räder aus dem Fahrradständer seien besonders spät in der Nacht gern einmal abhanden gekommen, „nur die in der Grotte nicht“, weiß der Güterglücker.

Das Bild erinnert ihn auch daran, dass er mit dem Güterglücker Gastwirt Hans Lüdemann das Heimatfest besucht hat. „Ein toller Typ“, sagt Morbach. „Manchmal fuhr er für seine Gäste um halb Zwölf in der Nacht nach Leitzkau, um dort beim Fleischer Würstchen zu holen“, will er sich erinnern.

Die Grotte habe zudem Liebespärchen als Treff und früher angeblich dem Schloss als Munitionslager gedient. „Aber ein Eiskeller, wie viele denken, war das nicht“, sagt der Anrufer.

Birgit Herrmann sagt: „Das ist die Hexenhöhle.“ Auch den Ort kennt die Nuthaerin genau.

Helga Reinald aus Zerbst kennt die Grotte von langen Spaziergängen entlang der Schlossparkanlagen. Sie schätzt, dass das Foto Ende der 1980er oder Anfang der 1990er Jahre entstanden sein könnte. Damit liegt sie völlig richtig. Das Bild aus dem Volksstimme-Archiv, so ist es auf der Rückseite notiert, stammt aus dem Jahr 1991.

Ilse Berger aus Zerbst hat auch die richtige Lösung genannt. Sie kennt die Grotte gut, fährt sie doch regelmäßig dort vorbei.

„Feengrotte“ nennt Annemarie Gründer den Ort, den wir in dieser Woche beim Volksstimme-Heimaträtsel suchten. Viele Kinder hatten da immer gespielt, erinnert sie sich. Wenn ihr Weg sie in Richtung Schlachthof führte, sei sie immer daran vorbeigekommen. Auch Werner Krümmling ruft an und kennt die Lösung. Er weiß weiterhin zu berichten: „Darin befand sich einst ein Bootsanleger. Es gab eine Ausstiegsmöglichkeit dort.“ In den 1950er Jahren sei die Grotte noch zugänglich gewesen. „Auch konnte man die Grotte oben noch begehen“, sagt er. Später wurde sie gesperrt, wegen Baufälligkeit. Er findet: „Es müsste mehr Wert darauf gelegt werden, dieses Bauwerk zu erhalten.“

Lothar Platte erzählt, dass es viele Geschichten rund um die Grotte gegeben hat. Sie sei richtig sagenumwoben. „Manche meinten, dass es von dort aus einen Zugang zum Schloss gegeben hat“, fügt der Schoraer an. „Ich bin dort in der Nähe oft, aber man schenkt dem Bauwerk aus Findlingen kaum Beachtung.“ Deswegen freut er sich, dass es als Rätsel wieder einmal in das Bewusstsein der Zerbster gerückt wird.

Zur Grotte gehörte noch ein Fischerhaus, ergänzt er seine Erinnerungen. „Es war im englischen Stil erbaut“, sagt er noch und schließt: „Meine ersten Erinnerungen habe ich als Junge, als wir auf dem Weg zum Heimatfest daran vorbeigekommen sind.“

„Bärenhöhle“ nennt Dirk Hansen aus Zerbst das alte Bauwerk. Er sei damals als Junge in den 1970er Jahren dort oft mit dem Rad hingefahren. „Wir sind dort immer rumgestromert“, erinnert er sich.

Klaus Werner aus Zerbst nennt die richtige Lösung ebenso wie Gisela Lehmann. Die „Hexenhöhle“, wie sie die Grotte nennt, verortet sie richtigerweise an den Schlossgarten. Sie weiß auch, dass die Grotte zu DDR-Zeiten gesperrt wurde und erzählt von der Fläche, die heute ein Parkplatz ist: „Dort gab es eine lange Mulde parallel zur Nuthe ähnlich wie ein Wall.“ Mit dem Parkplatzbau sei diese aber aufgefüllt worden.

Marlies Freitag aus Bonitz ist in der Zerbster Käsperstraße groß geworden. „Anfang der 1970er Jahre war die Grotte noch zugänglich und ein beliebter Platz bei Kindern“, weiß sie.

Erwachsene haben ihr und ihren Freunden oft Angst gemacht, dass dort Steine herunterfallen können, erzählt Lisa Ludolf am Telefon. Die Zerbsterin freut sich, ihren alten Kinderspielplatz zu sehen und fragt sich, wozu die Grotte wirklich einmal gebaut worden ist. (Die Antwort steht im Infokasten.)

Charlotte Sauer aus Zerbst erinnert sich, dass Leute nach der Sperrung dort ihren Müll entsorgten.

„Das bin ja ich“, sagt Wolfgang Kirchhoff aus Jütrichau am Telefon. Der Fotograf war früher viel für die Volksstimme tätig. Das Bild habe er selbst geschossen, vermutlich mit dem Selbstauslöser, überlegt er. Warum er damals das Foto schoss, wisse er nicht mehr genau. „Ich habe viele Bilder gemacht, damit die Volksstimme was zum Schreiben und Zeigen hat“, sagt er am Telefon schmunzelnd.

Die richtige Antwort wussten auch Harald Neupert, Marita Koch und Ursula Hackemesser aus Zerbst, Wolfgang Gens aus Walternienburg und Siegfried Schellin aus Güterglück.

Einen Preis bekommt Marlies Freitag aus Bonitz. Das entschied das Los. Sie kann sich ihren Preis in der Lokalredaktion Zerbst, Alte Brücke 45, werktags ab 10 Uhr abholen.