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Hochwasserschutz Der Elbe den Eintritt verwehren

Die Wasserwehr rückte im Umweltzentrum Ronney an. Jedoch war das kein Einsatz. Es ging um Kontrolle.

Von Petra Wiese 18.04.2016, 10:00

Ronney l Das Hochwasser 2013 ist in die Geschichte eingegangen. Das Umweltzentrum Ronney wurde wieder aufgebaut, und es wurden Vorkehrungen getroffen, wenn das Wasser wieder kommt. Hartmut Kühnel, der Vorsitzende des Trägervereins Umweltzentrum Ronney, zeigte den Kameraden der Wasserwehr neben der Eingangstür den Stand, den das letzte Hochwasser erreichte.

Damit Wasser nicht mehr durch Türen und Fenster eindringen kann, wurden Schutzsysteme angeschafft. Vier Anlagen schützen das Haupthaus – die vordere und die hintere Eingangstür sowie die beiden Fenster, die bis fast auf den Fußboden reichen. An den Seiten sind entweder die Führungen fest angebracht oder werden im Ernstfall angebaut. Lamellen müssen dann nur eingesteckt werden. Gummidichtungen machen das System dicht, der Auftrieb nach oben wird mechanisch verhindert. Ganz einfach lassen sich die Lamellen nacheinander einbauen. Die Männer um Wasserwehrleiter Hans Wink schauten sich alles genau an und testeten die Handhabung.

Demnächst wird das Umweltzentrum mit weiteren Hochwasserschutzanlagen ausgestattet, kündigte Hartmut Kühnel an. Auch für das Nebengebäude, wo sich weitere Übernachtungsmöglichkeiten, Sanitäranlagen und die Werkstatt befinden, werden an den Türen und Fenstern Verbausysteme angebracht. „Wir kriegen noch fünf Türen und neun Fenster“, so Kühnel. Das System wird ähnlich funktionieren, nur das nicht Lamellen eingesetzt werden, sondern komplette Platten. Der Hochwasserschutz umfasst außerdem noch die Anschaffung von drei Hochleistungspumpen und eines Notstromaggregats. Die Pumpen werden im Haupthaus so aufgestellt, dass das Wasser den Fußboden nicht erreicht, erläuterte Kühnel. Das Notstromaggregat springt automatisch an, um die Pumpen zu versorgen. Die Mittel für die Anschaffungen stammen aus Spendengeldern, die die Johanniter-Unfallhilfe ausreicht.

Die Wasserwehrkameraden diskutierten Vor- und Nachteile des Systems. „Wir gucken uns an, ob solche Anschaffungen auch für andere Objekte geeignet wären“, so Hans Wink.