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Tour Einmal Zerbst-Berlin und zurück

Wieder war der Zerbster Gymnasiast Florian Westphal unterwegs. Dieses Mal in Berlin.

Von Florian Westphal 06.05.2016, 05:00

Zerbst/Berlin l Ein Tag, vollbepackt mit Erlebnissen, kehrte ich aus Berlin nach Zerbst zurück. Der Tagesaufenthalt begann mit der Einladung im Haus der Bundespressekonferenzen. Anja Huge, Mitarbeiterin der Anhaltend-Marketingkommunikation, begrüßte mich schon am Haupteingang, führte mich durch das Gebäude und berichtete über die Geschichte des Hauses.

Im Zentrum des Baues im Herzen Berlins gelegen, erwartete mich ein großer Innenhof, ausgestattet mit einem angenehmen Flair vom Sitzungssaal der Bundespressekonferenz, Springbrunnen bis zur eigenen Bar. Internationale Presseagenturen von China bis Japan, von Amerika bis England, geben sich hier auf insgesamt acht Etagen die Klinke in die Hand.

Tür an Tür, nur wenige Meter voneinander entfernt, arbeiten hier die Journalisten aus aller Welt und berichten über die aktuellen Ereignissen aus der Hauptstadt Berlin und ganz Deutschland.

Während des Rundganges kamen wir mit einem Vertreter der türkischen Presseargentur „Anadolu Ajansi“ ins Gespräch. Dabei lud er uns ein, das Büro zu besichtigen, von wo aus man einen tollen Blick auf das Regierungsviertel hat. Und schon waren auch wir vertieft in die politische, teilweise angespannte, Lage in der Türkei und die Auswirkungen auf die Pressearbeit.

Doch das eng gefasste Tagesprogramm forderte seinen Tribut. Schon ging es mit der S-Bahn Richtung Bahnhof Zoo zur Besichtigung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche mit anschließendem Spaziergang über den „Ku‘damm“ zum nächsten Ziel, dem Atomschutzbunker „The Story of Berlin“. Von der Mitarbeiterin Lesley D‘ Anna schon erwartet, führte sie mich durch den düsteren Betonbau des „Kalten Krieges“. Dieser stammt nicht aus der Zeit des Nationalsozialismus, sondern wurde erst in den 70er Jahren in Westberlin erbaut, um zirka 3600 Personen bei einem möglichen Atomangriff Schutz zu gewähren. Jedoch diente dieser Bunker nur psychologischen Zwecken, da dieser für den Ernstfall nur zwei Wochen mit Lebensmitteln, Luft und Wasser Schutz geboten hätte. Mir imponierte auch die dortige Technik mit zwei riesigen Notstromaggregaten und Filteranlagen.

Interessant war auch das Bunkermuseum mit all seinen 23 Themenräumen, die die Geschichte Berlins auf unterschiedlichste Weise von der Gründung der Stadt bis zur Gegenwart dokumentieren.

Raus aus der Unterwelt und aus dem geschichtsträchtigen Leben Berlins hinein wieder in das heutige pulsierende Leben der Stadt. Auf dem Weg zum Berliner Dom stand ein Abstecher in den Ausstellungspavillon des Landes Mexiko auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes auf dem Programm. Dort fand man modernste Technologie, die das Leben der Menschen im heutigen Mexiko näher brachten. Durch interaktive 360-Grad-Touren und realitätsnahe, visuelle Darstellungen wird den Besuchern ein einzigartiges Erlebnis geboten.

Meine letzte, besonders körperlich anstrengendste Station auf dem Tagesplan war der Berliner Dom. Nachdem man die 270 Stufen erklommen hatte, wurde man mit einer faszinierenden Aussicht auf die Stadt belohnt.

Domführer Carl A. Stuckenholz gab einen interessanten Einblick in die Geschichte des Gotteshauses von der Grundsteinlegung, der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis zum Wiederaufbau. Dabei schilderte Carl A. Stuckenholz besonders eindrucksvoll das Bangen um den geplanten Abriss durch die DDR-Oberen und den letzlichen Erhalt des Hauses nicht zuletzt Dank des damals nebenstehenden Prunkneubaues und Repräsentationsobjektes, dem Palast der Republik.

Den Abschluss bildete die Besichtigung der Gruft unter dem Dom mit den Särgen von Persönlichkeiten aus der Kaiserzeit, die nicht zuletzt eine hautnahe Auffrischung des Geschichtsunterrichtes bedeutete.