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Tag des Waldes 500 Wildapfelbäume für die Königin

Am „Tag des Waldes“ hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Bäfrenthoren bei Zerbst 500 Wildapfelbäume gepflanzt.

Von Petra Wiese 22.03.2017, 00:01

Bärenthoren l 1971 hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) als Reaktion auf die globale Waldvernichtung den 21. März als Internationalen Tag des Waldes empfohlen. Von vielen Waldfreunden wird er alljährlich gefeiert. Für die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist der Tag immer Anlass für verschiedene Aktionen sowie der Beginn von Baumpflanzaktionen und Veranstaltungen rund um den Wald. Die Hauptveranstaltung der SDW Sachsen-Anhalt fand gestern im Revier Hoher Fläming hinter Bärenthoren statt.

Der SDW-Landesgeschäftsführer Robert Klose begrüßte dazu unter anderem den Betriebsleiter des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt, Bernd Dost, und den Direktor vom Landeszentrum Wald, Dietmar Sprecht, sowie die Waldkönigin Sachsen-Anhalts Maria Dolge. Mit deren Hilfe und weiteren Gästen sowie Forstmitarbeitern, Kindergartenkindern und Sekundarschülern wurden insgesamt 500 Wildapfelbäume gepflanzt.

Der Wildapfel wurde dabei nicht ohne Grund gewählt. Auch die Anzahl der gepflanzten Bäume hat einen aktuellen Bezug, denn in diesem Jahr wird schließlich Reformationsjubiläum gefeiert. Die Reformation Martin Luthers als eines der großen Ereignisse der Weltgeschichte jährt sich zum 500. Mal. Von dem Reformator stammt der Spruch „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“.

Nun liegt die Hoffnung in den jungen Apfelbäumen, dass sie anwachsen werden und für die nächsten Generationen einen Nutzen haben. „Der Wildapfel ist eine relativ seltene Baum- art“, erläuterte Robert Klose. Eine relativ widerstandsfähige Baumart, die vor dem Hintergrund des Klimawandels waldbaulich an Bedeutung gewinnt.

Nicht minder von Bedeutung ist auch das gewählte Pflanzgebiet. Denn hinter Bärenthoren setzte der Forstmann Freiherr Friedrich von Kalitsch vor etwa 130 Jahren den Gedanken des Kiefern-Dauerwaldes in die Praxis um. Die Bärenthorener Kiefernwirtschaft gilt als Wiege des Dauerwaldes. Mit der gestrigen Pflanzung konnten an dieser Stelle nun wieder neue waldbauliche Impulse gesetzt werden. Robert Klose dankte Detlef Radtke vom Betreuungsforstamt Nedlitz für die Auswahl des Standortes.

Selbst die Auswahl des Wetters schien der Aktion angepasst – „wenn‘s regnet, wächst der Wald“, freute sich Bernd Dost und vor allem darüber, dass mit der kommenden Generation die kommende Waldgeneration gepflanzt wurde.

Sekundarschüler, die gerade im Jugendwaldheim Spitzberg im Einsatz sind, waren ebenso beteiligt, wie die Mädchen und Jungen der Kita „Burationo“ aus Meinsdorf, die beim Waldfuchsprogramm mitmachen. Die Großen griffen zu den Spaten, die Forstmitarbeiter verteilten die jungen Stämmchen und die Kleinsten setzten die Bäumchen in die Löcher und hielten sie so lange fest, bis das Loch wieder verfüllt und die Erde um die Stämmchen festgetreten war. Hand in Hand ging es voran. Ehrengäste und Erzieher beteiligten sich, jeder wollte Teil der Aktion sein.

Für die Waldkönigin Maria I. war es die erste Baumpflanzaktion in ihrer Amtszeit, die sie im September 2016 antrat. „Eine ganz tolle Sache“, fand sie. Das sei nicht nur eine Repräsentationsgeschichte, meinte sie, da werde etwas geschaffen, was man später noch sieht.

Dietmar Specht vom Landeszentrum Wald verwies auf den Bildungsauftrag. Das ist nicht nur unsere Pflicht, meinte er, sondern „Herzensangelegenheit“ bezog er sich auf die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen. Nicht zuletzt soll durch solche Aktionen das Umweltbewusstsein junger Menschen gestärkt werden.

Die erfolgreiche Umsetzung der generationsübergreifenden Pflanzung zum Tag des Waldes beruht auf der Kooperation der SDW Sachsen-Anhalt mit dem Landeszentrum Wald Sachsen-Anhalt speziell dem Betreuungsforstamt Nedlitz, dem Jugendwaldheim, dem Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt, besonders dem Forstbetrieb Anhalt und dem Landeswaldrevier Hoher Fläming dankte Robert Klose den Partnern für die Zusammenarbeit und Unterstützung.

Den meisten Spaß hatten wohl die Buratino-Kinder bei der Aktion. In Gummistiefeln und Matschhosen stapften sie durch die Pflanzreihen und waren so begeistert bei der Sache, wie sie auch ihr kleines Programm zur Eröffnung dargeboten hatten. Ein kleines Feuer loderte neben der Pflanzfläche und mit einem Imbiss im Wald fand die Aktion ihren Abschluss. Möglich wurde das Event durch den Verkauf der SDW-Grußkarten. Für jede verkaufte Karte pflanzt die SDW einen Baum.