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Aktionstag Manch Riese zählt über 200 Jahre

Heute ist auch in Zerbst der Tag des Baumes. Diesen Aktionstag gibt es in Deutschland seit 1952.

Von Katrin Wurm 25.04.2016, 11:00

Zerbst l Was wäre eine Stadt ohne Grün und ohne Bäume? Ob Parkbaum, Alleebaum oder Spielplatzbaum – zum Stadtbild gehören Bäume einfach dazu. Heute wird der internationale Tag des Baumes gefeiert. Damit will man die Bedeutung der Bäume und Wälder in den Vordergrund rücken.

In Zerbst gibt es viele grüne Ecken, unter anderem den Schlossgarten und den Waldfrieden. Zudem beheimatet der Schlossgarten die zum Teil ältesten Bäume der Stadt. „Die Platanen im Schlossgarten wurden um 1800 gepflanzt“, informiert Ute Schilling vom Grünflächenamt. Welcher in der Stadt „der“ älteste Baum sei, könne man jedoch nicht beantworten. „Die Platanen im Schlossgarten haben eine Höhe von 20 bis 25 Meter und einen Stammumfang zwischen 2,90 und 5,70 Metern“, beschreibt Ute Schilling die „alten Riesen“ weiter.

Zu den ältesten Bäumen in der Kernstadt Zerbst zählt zudem auch die imposante Sommerlinde auf der Schloßfreiheit. „Sie hat eine Höhe von 28 Metern und der Stamm hat einen Umfang von 4,57 Meter“, informiert die Expertin zu den Dimensionen der Linde. Das Alter der Sommerlinde sei aber nicht bekannt.

Die Winterlinden in der Dr.-Martin-Luther-Promenade gehören ebenfalls zu den ältesten Bäumen in der Stadt und wurden zwischen 1850 und 1900 gepflanzt, heißt es aus dem Grünflächenamt weiter. Sie sind bis zu 20 Meter hoch und haben einen Stammumfang von bis zu drei Metern. Auch im Schlossgarten gibt es zahlreiche Sommer- und Winterlinden. Winterlinden sind im Rahmen des Aktionstages zum Jahresbaum gewählt worden. Deutschlandweit pflanzen Aktionsbündnisse diese Bäume. Linden sind übrigens die häufigsten Bäume Deutschlands und Mitteleuropas.

Eher seltene Bäume in Zerbst, informiert Ute Schilling weiter, sind der Tulpenbaum, welcher nicht mit der Magnolie zu verwechseln ist, der Zürgelbaum, die Sumpfzypresse, der Geweihbaum, der Gingko und die Geschlitztblättrige Hainbuche. Einer besonderen Pflege bedürfen diese seltenen Bäume allerdings nicht, heißt es weiter.

„Den Gingko kann man sich zum Beispiel vom Breitestraßentor in Richtung Magdeburg, direkt an der Stadtmauer, ansehen. Ein Tulpenbaum steht an der Stadtmauer, gegenüber vom Kloster“, erklärt Ute Schilling die Standorte.

Am häufigsten gibt es in der Stadt die Winterlinde, den Spitzahorn, die Robinie und die Eiche.

Einschließlich aller Ortsteile belaufe sich die Anzahl der kommunalen Bäume auf mindestens 25 000 Stück, heißt es aus dem Grünflächenamt. Dazu zählen Bäume an den Straßen, den Feldwegen, in Parks auf Friedhöfen und Spielplätzen.

Baumfällungen und Ersatzpflanzungen, insbesondere im Gebiet des Waldfriedens, warfen in Vergangenheit immer wieder Fragen bei den Zerbster Bürgern auf. In welchem Zustand ist der Bestand dieses Waldgebietes? Welchen Status hat es? Welche Maßnahmen der Pflege und Bewirtschaftung sind hier notwendig und geplant? Diese und weitere Fragen sollen Inhalt einer öffentlichen Informationsveranstaltung sein, zu der Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) und Revierförster Dietmar Schleth am Montag, dem 9. Mai, um 17 Uhr interessierte Bürger einladen. Treffpunkt ist der Spielplatz am Waldfrieden.