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Akustik Ratssaal braucht speziellen Putz

Für eine bessere Akustik im Zerbster Ratssaal soll investiert werden. 30.000 Euro aus dem Programm "Stadtumbau-Ost" stehen zur Debatte.

Von Daniela Apel 11.05.2017, 08:00

Zerbst l Die schlechte Akustik im Ratssaal des Zerbster Rathauses soll verbessert werden. 30.000 Euro aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ stehen für eine Lösung zur Verfügung. Allerdings müssen die Gelder in diesem Jahr abgerufen werden, wie Nico Ruhmer im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss ausführte. Dort ging der Amtsleiter Zentrale Dienste auf den aktuellen Bearbeitungsstand des bekannten Problems ein, das die Stadt bereits seit 2007 beschäftigt. Berechnungen folgten und Überlegungen, um die Akustik zu optimieren.

Das Anbringen von Akustikplatten an den Wänden lehne der Denkmalschutz ab, weil diese die Raumstruktur zerstören, berichtete Ruhmer. Diese Variante wurde daraufhin im vergangenen Jahr verworfen und eine Alternative gesucht. Ins Auge gefasst wird jetzt so genannter Akustikputz, mit dem auch die Denkmalpfleger mitgehen können. Mit diesem sollen die senkrechten Wände und die Gewölbeflächen des Saals versehen werden – insgesamt 234 Quadratmeter. Die Decke ebenfalls einzubeziehen, würde nicht viel mehr verbessern, erklärte Ruhmer.

Für die Umsetzung der Maßnahme sei mit 80 bis 90 Euro je Quadratmeter zu rechnen, informierte der Amtsleiter. Hinzu kämen Kosten für die Planungsleistungen und das Aufstellen der Rüstung. Sollte das Budget gesprengt werden, könnten nicht alle genannten Flächen wie angedacht verputzt werden. Als Realisierungszeitraum gab Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) Oktober/November an.

Ausschussvorsitzender Sebastian Siebert (SPD) erkundigte sich, ob es Erfahrungswerte bei der Anwendung von Akustikputz gebe. Ein Vergleich sei schwierig, da jeder Raum anders sei, gab Nico Ruhmer zu bedenken. Siebert äußerte jedoch Zweifel hinsichtlich einer positiven Wirkung. „Wir haben einen Akustiker hinzugezogen, um eine fachliche Bewertung zu erhalten“, verwies Dittmann auf die verschiedenen Berechnungen.

Sollte allerdings das Ausschreibungsergebnis zu teuer sein, „müssen wir bei der Vergabe der Leistungen überlegen, was tatsächlich Sinn macht“, ergänzte der Bürgermeister. Denn sinnlos sollte das Geld nicht „verballert“ werden. „Aber ich glaube, wir sind uns einig, dass die Situation nicht befriedigend ist. Wir brauchen eine praktikable Lösung, sonst ist es ein toter Raum“, bemerkte der Rathauschef.