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Entscheidung Prozessionsspiel zieht auf den Markt

Das Zerbster Prozessionsspiel findet nicht in der Nikolaikirche statt. Auf dem Zerbster Markt wird die Bühne aufgebaut.

Von Katrin Wurm 15.09.2016, 07:00

Zerbst l Es zeichnete sich schon ab, nun ist es beschlossen. Die Aufführung der Neuauflage des Zerbster Prozessionsspiels wird von der Nikolaikirche auf den Markt verlegt. Darüber informiert Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) am Dienstagabend die Mitglieder des Kulturausschusses und die anwesende Öffentlichkeit. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Experten, die Aspekte wie Flucht- und Rettungswege unter die Lupe genommen hatten, stellte sich heraus, dass für die Nutzung der St. Nikolaikirche als Spielstätte zwei Portale mehr geöffnet werden müssten, informiert Dittmann. Das sei baulich und planerisch nicht möglich, weswegen man gemeinsam mit dem Förderkreis St. Nikolai beschlossen hat, die Aufführungsbühne auf dem Markt zu nutzen. Im wesentlich wird es somit nächstes Jahr, vom 8. bis 10. September, drei Veranstaltungsorte in der Zerbster Innenstadt geben. „Auf der Schloßfreiheit ist ein mittelalterlicher Markt geplant“, so Dittmann. 50 Gewerbetreibende werden dort auf einem geschlossenen, eintrittpflichtigen Gelände den Mittelaltermarkt gestalten. Eine spezialisierte Firma kümmert sich um die Ausgestaltung.

Als weiterer Veranstaltungsort ist die Alte Brücke geplant. Dort wird der Markt vom Verkehrsverein organisiert. Ob der Markt ähnlich wie der Bollenmarkt aufgebaut wird, sei noch nicht ganz klar, so Dittmann. Fakt ist aber, dass es im nächsten Jahr aufgrund des Prozessionsspieles und den eng beieinander liegenden Terminen keinen eigenständigen Bollenmarkt geben wird, sagt Dittmann.

Monika Redling vom Vorstand des Verkehrsvereins betonte während der öffentlichen Ausschusssitzung, dass der vom Verkehrsverein veranstaltete Markt auf der Alten Brücke kostenfrei seien soll.

Der dritte Veranstaltungsort soll der Markt sein. „Am Tag liegt dieser mit den Veranstaltungen auch in der Hand des Verkehrsvereins. Am Abend finden dann auf der Bühne die Aufführungen des Prozessionsspiels statt“, erklärt Andreas Dittmann.

Nach den organisatorischen Ausführungen von Bürgermeister Andreas Dittmann informiert Kulturamtsleiterin Antje Rohm über inhaltliche Details. „Insgesamt wird es 25 Bilder geben, die von Vereinen, Institutionen und anderen Gruppen dargestellt werden“, sagt sie. Um die 300 Aktive sollen das Prozessionsspiel zu neuem Leben erwecken. „Es soll ein Spiel für unsere Zeit werden. Wie der künstlerische Leiter Prof. Schwab schon erwähnt hatte, wird die Neuauflage des Prozessionsspiels ‚kein Fahrstuhl in die Vergangenheit‘ oder ‚ein Kostümumzug‘ sein“, erklärt die Kulturamtsleiterin.

Viele Zerbster Vereine und Gemeinschaften beteiligen sich, dazu zählen unter anderem der Backofenverein Garitz, die Essenzen-Fabrik, die Fasch-Musikschule, der Heimatverein Lindau oder auch der Verein Kulturaktion. Auch viele Schulen sind dabei. So wird zum Beispiel die Theatergruppe des Francisceums als Sprechchor durch das Prozessionsspiel führen, sodass die anderen Teilnehmenden ihre Bilder vor allem pantomimisch, musikalisch oder mit Hilfe multimedialer Technik darstellen werden, erklärte Rohm den Zuhörern.