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Freiwilligendienst Kinderlächeln sorgt für tolle Erfahrung

Doreen Fahle absolviert an der Zerbster Förderschule einen Freiwilligendienst. Begeistert arbeitet sie mit den behinderten Kindern.

Von Daniela Apel 22.02.2016, 00:01

Zerbst l „Anfangs hatte ich Berührungsängste, aber die legten sich schnell“, erinnert sich Doreen Fahle. „Die Kinder hier sind wie alle anderen“, hat sie rasch festgestellt. Mit leuchtenden Augen schildert die 27-Jährige, wie sie von allein kommen und einen knuddeln. „Das ist Wahnsinn.“

Begeistert erzählt die junge Frau von ihrem Bundesfreiwilligendienst, den sie seit November 2015 an der Förderschule für Geistigbehinderte absolviert. „Es ist eine schöne Herausforderung und macht Spaß“, erklärt sie lächelnd. Besonders ans Herz gewachsen ist ihr inzwischen der achtjährige Jens, um den sie sich ganz speziell kümmert.

Doreen Fahle ist Kinderpflegerin, derzeit lernt sie für ihre Externenprüfung zum Erzieher, die sie 2017 ablegen möchte. Um im Stoff zu bleiben und zugleich die eigenen Kompetenzen zu erweitern, hat sich die gebürtige Zerbsterin für den Freiwilligendienst entschieden. „Man kann ins Berufsleben reinschnuppern und Erfahrungen sammeln, sich selbst ausprobieren. Es ist einfach perfekt dafür“, erklärt die junge Frau.

Auf die Möglichkeit gestoßen ist sie über ihren Ein-Euro-Job an der Förderschule, bei dem sie neben dem Kollegium ebenfalls die Bufdis kennenlernte. So unterstützt sie nun das pädagogische Team bei seiner alltäglichen Arbeit. „Ich habe eine 40-Stunden-Woche“, berichtet die 27-Jährige. Morgens um 7 Uhr fängt sie mit dem Frühdienst an und nimmt die nach und nach eintreffenden Kinder in Empfang. „Dann ist man speziell in einer Klasse eingesetzt, kann aber auch verschiedene kennenlernen.“

 Pflegerische Aufgaben und Hilfestellungen beispielsweise beim Anziehen oder Essen gehören ebenfalls zu ihren Tätigkeiten, die eine gewisse körperliche Fitness voraussetzen. So muss ein Schüler mal getragen oder gehoben werden.

 „Unsere Kinder sind sehr individuell“, bemerkt Dagmar Kuhle. Deshalb sei es von Vorteil, wenn eine Hand mehr zupackt, einer mehr da ist, der spontan reagieren kann. Deshalb seien sie daran interessiert, dass die Bufdi-Stellen besetzt werden, berichtet die stellvertretende Schulleiterin von den ab sofort vorhandenen fünf Plätzen – vier sind ab März zu vergeben.

Wer sich bewerben möchte, sollte auf alle Fälle ein „Gefühl für die Kinder“ mitbringen, meint Doreen Fahle. Auch ein Führerschein ist wichtig – für Wandertage, die Fahrten zum Voltigieren oder die Auswärtsspiele des Fußballteams. Der Freiwillige erhält ein Taschengeld und eine Verpflegungspauschale. Zudem erwähnt die 27-Jährige die Seminare, die begleitend stattfinden.

Dass ihr Dienst zeitlich auf ein Jahr begrenzt ist, daran möchte sie gar nicht denken. „Eigentlich wollte ich immer in einer Kinderkrippe arbeiten, aber der Einsatz hier hat mich zum Umdenken angeregt“, verrät sie.