1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Zerbster Hospiz bekommt Förderkreis

Gründung Zerbster Hospiz bekommt Förderkreis

Das Zerbster Hospiz bekommt einen Förderkreis. Zur Gründerveranstaltung wurde am Dienstag eingeladen. Das Interesse war groß.

Von Nadin Hänsch 22.06.2017, 07:00

Zerbst l „Es ist ein Thema, mit dem sich niemand gerne auseinandersetzen will“, sagte Martin Grünthal. Über den Tod und das Sterben zu sprechen, sei oft noch ein Tabu. Dabei gehöre beides zum Leben dazu. Seit zehn Jahren ist Grünthal aktives Mitglied im Förderkreis des Dessauer Hospizes. Am Dienstag war er im Zerbster Hospiz zu Gast, welches in der Nuthestadt neu entstanden ist. Mit der Eröffnung der Einrichtung soll nun auch ein Förderkreis gegründet werden. Grünthal sprach über die Arbeit im Dessauer Hospiz-Förderkreis.

Anlass war die Einladung der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH zur Gründerveranstaltung des neuen Förderkreises in Zerbst. Dr. Anja Schneider, Geschäftsführerin der Gesellschaft, war über die große Resonanz aus der Bevölkerung erfreut. Jeder, der zur Veranstaltung kam, hatte die feste Absicht, Mitglied des neuen Förderkreises des Zerbster Hospizes zu werden.

Die Beweggründe waren sehr verschieden. Fast alle Interessenten hatten bereits Erfahrungen mit einem Hospiz gemacht. Entweder durch Angehörige, die dort auf ihren letzten Weg begleitet wurden, oder persönliche Betroffenheit durch eine schwere Krankheit.

Ziel des Förderkreises soll es künftig sein, den Hospizgedanken nach außen zu tragen und darüber zu informieren, Aufklärungsarbeit leisten. Auch die finanzielle Unterstützung der Hospizarbeit sei wichtig „95 Prozent der Kosten werden durch die Kranken- oder Pflegekasse finanziert, die restlichen fünf Prozent muss jedes Hospiz selbst tragen“, sagte Schneider. Daher seien Spenden so wichtig.

Jeder könne Mitglied im Förderkreis werden. Es spiele keine Rolle, ob aktiv oder passiv. „Wer beruflich stark eingebunden ist und wenig Zeit hat, kann sich auch mit Spenden einbringen. Wer viel Zeit hat, kann sich auch aktiv in die Arbeit des Förderkreises einbringen“, erläuterte Schneider. Beispielsweise das Organisieren von Veranstaltungen, das Schreiben von Texten für die Öffentlichkeitsarbeit seien Möglichkeiten. „Jeder soll eben das machen, was er am besten kann.“

Jedes Mitglied sei zu einer jährlichen Spende verpflichtet. „Die Höhe ist nicht festgelegt“, informierte Grünthal. Das könne jeder selbst entscheiden. Der zukünftige Vorstand solle aus einem Hospizmitarbeiter und zwei Mitgliedern des Förderkreises, die gewählt werden, bestehen, führte Grünthal weiter aus.

„Geld ist nicht alles, genauso wichtig ist es, die Hospizidee in Zerbst zu etablieren“, fügte Schneider hinzu. Das solle die erste Aufgabe des Förderkreises sein. Worum es in einem Hospiz gehe und wie diese Idee umgesetzt werde, sei noch zu wenig bekannt in der Region. „Wir können stolz sein, dass wir in Zerbst ein Hospiz haben mit Menschen, die bereit sind, andere auf ihren letzten Weg zu begleiten“, sagte Schneider.

Wer Mitglied im Förderkreis für das Zerbster Hospiz werden möchte wendet sich an Martin Grünthal unter 0170/55  7 78 82 oder per E-Mail Gruenthal@bauhaus-apotheke.de.