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Haushalt Stadtwerke adoptieren Freibad

Der Stadrat hat beschlossen, dass das Zerbster Freibad auf die Stadtwerke Zerbst (SWZ) übertragen werden soll.

Von Katrin Wurm 29.08.2016, 01:01

Zerbst l Durch den Betrieb des Erlebnisfreibades sind der Stadt in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich Kosten von 409 000 Euro pro Jahr entstanden. Dem standen aber lediglich Einnahmen von durchschnittlich 83 000 Euro im Jahr gegenüber. „Damit ist dort ein jährlicher Verlust von 326 000 Euro und einen steuerlichen Verlust von 262 000 Euro zu verzeichnen. Die Verluste belasten den städtischen Haushalt enorm“, begründete Bürgermeister Andreas Dittmann die Beschlussvorlage zur Übertragung des Erlebnisbades.

Zudem werde ab dem Jahr 2017 nach den Grundsätzen der Doppik kein Haushaltsausgleich mehr erreicht und damit die Haushaltskonsolidierung notwendig sein. „Aus diesem Grund wollen wir Maßnahmen treffen. Ein Vorschlag ist die Übertragung des Erlebnisbades an die SWZ“, warb Andreas Dittmann bereits im Haupt- und Finanzausschuss und später dann auch im Stadtrat für das Vorhaben.

Die SWZ ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt Zerbst. Die Gesellschaft befindet sich in einer guten wirtschaftlichen Lage. Der durchschnittliche Jahresüberschuss der vergangenen fünf Jahre liegt bei 64000 Euro. In diese Gesellschaft wurde bereits 1998 das Hallenbad integriert. „Dieser Bäderbetrieb ist zwar ebenfalls defizitär, jedoch konnten die Kosten im Rahmen des steuerlichen Querverbundes, durch die Koppelung des Personals mit dem Erlebnisbad und andere betriebswirtschaftliche Einsparungen auf einem fast gleichbleibenden Niveau gehalten werde“, führte Andreas Dittmann weiter aus. Das soll nun auch beim Erlebnisbad zum Tragen kommen.

Bereits Ende 2015 habe der Aufsichtsrat der SWZ angeregt, diese Möglichkeit zu untersuchen. Dazu soll jetzt noch eine gutachterliche Untersuchung stattfinden. Die wird von den Stadtwerken gezahlt und kostet 5000 Euro“, erklärte Dittmann auf Nachfrage von Hauptausschuss-Mitglied Bernd Wesenberg (Grüne). Um diese Untersuchung zu Ende zu führen, bedarf es der Zustimmung des Stadtrates. Dieser folgte am Mittwoch den Ausführungen des Zerbster Bürgermeisters und stimmte dem Beschluss zu.

Damit macht das Gremium den Weg für eine Prüfung der Wirtschaftlichkeit des Vorhabens frei. Wenn alles klappt, soll die Übertragung zum 1. Januar 2017 stattfinden. Dann würde der städtische Haushalt ab dem Jahr 2017 um das bisherige Betriebsführungsentgelt in Höhe von durchschnittlich 181 000 Euro entlastet werden.

Für die Gäste des Erlebnisbades sowie für die Kunden der Stadtwerke Zerbst soll sich nichts ändern, betonte Bürgermeister Dittmann. „Die Preise sollen gleich bleiben. Und wir wollen schließlich auch nicht auf das Erlebnisbad verzichten“, schob er nach.