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Konzert Deutschrock trifft Streicher

Handgemachte deutsche Rockmusik - dafür steht die brandenburgische Band SIX - Der Startort ihrer Tour zum 25. Jubiläum war Zerbst.

Von Thomas Kirchner 10.01.2017, 05:00

Zerbst l Gemeinsam mit dem polnischen Streichquintett der Philharmonie Zielona Gora hatte die fünfköpfige Band unter dem Motto „Six goes Classic“ zu einem Neujahrskonzert der etwas anderen Art in die Zerbster Trinitatiskirche eingeladen.

SIX – das sind Robert Gläser, Frank Engelmann, Andreas Giersch, Jürgen Schötz sowie Frontmann und Sänger Stefan Krähe. Sie blicken auf 25 Jahre mit knapp 2500 Konzerten zurück, auf viele veröffentlichte Tonträgern und eine stetig wachsende Fangemeinde. „Es ist Zeit für Neues“, sagt Frontmann Stefan Krähe mit etwas Wehmut. „Wir hatten eine tolle Zeit, in denen wir viele Freunde gefunden haben und großartige Konzerte mit den besten Fans der Welt geben durften“, ergänzt Krähe rückblickend.

Mit Antonio Vivaldis „Frühling“ startet das Streichquintett den Konzertabend in Zerbst, bevor die SIX-Jungs die Bühne in der imposanten Kirchenkulisse betreten. Die Fans toben, noch bevor die Band einen Ton gespielt hat. „Geliebt und verletzt“, „Gebrannte Kinder“ oder „Mein Herz mein Blut mein Fleisch“ – alle bekannten SIX-Songs erklingen.

Die Streichinstrumente geben den Liedern eine ganz besondere Note, machen aus eher rockigen Songs Balladen. Jakub Kotowskis Violinen-Solos zu „In Flammen“ oder den von Bassist Robert gesungenen Song „So viel mehr noch“ sind sicher ganz besondere Momente des Konzertes.

Auch die Fans, die unter anderem aus Dessau, Brandenburg oder Sangerhausen angereist sind, erweisen sich als ziemlich textsicher. Mitgesungen wird nahezu pausenlos, getanzt übrigens auch. Den wohl längsten Anreiseweg hat Paul. Paul ist acht Jahre alt und durch seine Großeltern zum SIX-Fan geworden. Die Band kennt den begeisterten Fan aus Hessen bereits, ist er doch Dauergast bei ihren Konzerten. Und so holt Sänger Stefan Krähe den Jung-Fan auf die Bühne, um dann mit ihm gemeinsam „Gefallene Engel“ anzustimmen. Das Publikum ist begeistert von dem Duett. „Er kennt die Texte besser als ich“, scherzt der Frontmann.

Paul wohnt in der Nähe von Frankfurt am Main und ist bei den Großeltern im brandenburgischen Niemegk zu Besuch. „Immer, wenn Paul bei uns ist und es mit den Terminen passt, gehen wir mit ihm zu SIX-Konzerten“, erzählt Simone Hase. „Paul kann die Texte auswendig, seit er sechs ist“, schmunzelt seine Oma.

Am 4. November wird das letzte Konzert von SIX in der Metropolis-Halle in Potsdam stattfinden. „Es wird auch eine Zeit nach SIX geben“, blickt Sänger Stefan Krähe in die Zukunft. Das neue Projekt um den Sänger heißt „Krähe“, dessen erstes Album heißt „Rattenfänger“ und erscheint bereits im Mai. „Krähe“ wird voraussichtlich ab Dezember auf Tour gehen. Unterdessen plant Robert Gläser, Sohn der Renft-Legende Peter „Cäsar“ Gläser, ein Solo Projekt.