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Lions Musikpreis Wettbewerb findet letztmalig in Zerbst statt

Zum 23. Mal wurde der Wettbewerb des Lions Distriktes 111 OM Sachsen-Anhalt/ Thüringen ausgetragen. Sophia Kälber heißt die Siegerin.

Von Nadin Hänsch 13.03.2017, 08:45

Zerbst l Sophia Kälber heißt die Gewinnerin des diesjährigen „Lions Musikpreises für Trompete“. Zum 23. Mal wurde der musikalische Wettbewerb des Lions Distriktes 111 OM Sachsen-Anhalt/ Thüringen ausgetragen. In diesem Jahr war die Trompete das Wettbewerbsinstrument, wie Mitorganisator Rainer Gräßler erzählte. Der ehemalige Leiter der Kreismusikschule „Johann-Friedrich-Fasch“ in Zerbst, in deren Räumlichkeiten geladen wurde, blickt schon auf fast zehn Jahre Instrumentalwettbewerb zurück. So lange sei er schon für die Organisation verantwortlich. Wahrscheinlich zum letzten Mal wurde der Wettbewerb in Zerbst ausgetragen, da Gräßler in den Ruhestand geht. Wer die Nachfolge antritt, wurde noch nicht bekanntgegeben. Mit dem neuen Nachfolger werde der Musikwettbewerb einen neuen Veranstaltungsort finden. Der 1. Vize-Governor des hiesigen Lions Distrikts Frank Siegmund war dankbar für die musikalisch kompetente Unterstützung. Nicht nur die Organisation, sondern auch den Sitz in der Jury hatte Gräßler inne. „Ich habe zwar Musik studiert, bin aber kein Experte für Trompete“, so der Juror. Ihm zur Seite stand Jörg Baudach, Solotrompeter im MDR-Orchester in Leipzig.

In zwei Teilen wurde der Wettbewerb, der mit 1000 Euro für den ersten und 750 Euro für den zweiten Platz dotiert ist, ausgetragen. Einen dritten Platz (500 Euro) gab es in diesem Jahr nicht. Ursprünglich hatten sich vier Teilnehmer beworben. „Für eine Teilnahme müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein“, sagte Gräßler. Die Bewerber müssten unter anderem nachweislich vier Jahre in Deutschland gelebt haben. Daran seien einige Bewerber gescheitert.

„Ich kann Ihnen schon sagen, dass es eine Gewinnerin geben wird“, eröffnete Siegmund die Veranstaltung. Zwei junge Frauen aus Thüringen hatten es in den Wettbewerb geschafft, der sich durch musikalische Leistungen „auf Studentenniveau“ auszeichnet, fügte Gräßler hinzu.

In zwei Teilen der Veranstaltung trugen Cornelia Wolf (19), die an der Hochschule für Musik in Weimar studiert und Sophia Kälber (19) ein Pflichtstück und anschließend ein Stück ihrer Wahl vor. Zunächst spielten beide Frauen im Einzeldurchgang Johann Baptist Georg Neruda (1707-1780) „Konzert für Trompete 1. und 2. Satz“. Kälber, die nun ein Studium an der Royal Academy of Musik“ im dänischem Ahum absolviert, hatte sich Georges Enescu (1881- 1955) „Légende“ ausgesucht. Ihre Mitstreiterin spielte Francis Thomé (1850- 1909) „Fantasie“. Es war ein Konzert auf höchstem Niveau. Nur für Experten war der Unterschied im Spiel der Frauen hörbar. Beide beherrschen ihr Instrument blind.

„Nach einem Besuch in der Berliner Philharmonie hat mich die Trompete schon mit vier Jahren fasziniert“, erinnerte sich die Weimarer Studentin. „Es ist das beste Instrument, was es gibt.“ Ihre Konkurrentin sei zufällig zum Trompetenspiel gekommen. „Als Kind habe ich in einem Bläserchor gespielt und mir wurde mein Instrument mehr oder weniger zugewiesen.“ Seitdem ist es ihr Leben. Mit ihrem Sieg hat sie sich nun für den Instrumentalwettbewerb der Lions, an dem die Gewinner der 71 Distrikte antreten, im Mai in Berlin qualifiziert.