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Rätsel Fuhrstraße weckt Erinnerungen

Das dieswöchige Heimatfotorätsel der Volksstimme führte wieder nach Zerbst. Gesucht war die Fuhrstraße.

09.07.2017, 02:00

Zerbst l Das gesuchte Motiv, die Zerbster Fuhrstraße, stellte für unsere Leser im Heimatfotorätsel der Volksstimme kein Problem dar. Alle Rätselfreunde lagen mit ihren Lösungen richtig und erkannten die B 184 in Zerbst .

Siegfried Schellin rätselte mit und schrieb: „Der Fotograf hat den Auslöser an der Einmündung der Mühlenbrücke in der damaligen Otto-Grotewohl-Straße gedrückt. Diese stark frequentierte Bundesstraße in der Stadt wurde nach der Wende in Fuhrstraße umbenannt und ist teilweise Fluch und Segen für die Stadt Zerbst, da hierdurch eine Abtrennung des Marktes von der Stadt erfolgte. Viele Bestrebungen eines Rückbaus sind bisher an dem hohen und sich noch verstärkenden Verkehrsaufkommen sowie einer fehlenden Alternative für eine Stadtumgehung gescheitert. Eine solche Stadtumgehung würde sich aber sicher auch wieder negativ für die Geschäfte in der Innenstadt auswirken. Man steht hier schon in einer Zwickmühle bei den Entscheidungen für die weitere Gestaltung.“

Auch Lothar Platte aus Schora ließ uns seine Lösung per E-Mail zukommen: „Das heutige Foto zeigt die Otto-Grotewohl-Sraße, jetzt Fuhrstraße. Die Aufnahme muss so um 1975 entstanden sein, als noch der Lkw W50, Trabant, Wartburg, MZ und die Simson-Vogelserie die Straßen befuhren. Das Foto wurde an der Ecke Wolfsbrücke in Richtung Alter Teich aufgenommen. Typisch für diese Zeit sind auch diese vielen Fehrnsehantennen auf den Dächern der Häuser. Vor 1945 war die Mittelfuhrstraße eine schmale Straße. Dort hat unser Fleischer Fabian sein Geschäft gehabt. Auch das Eisenwarengeschäft Wiedemann war dort ansässig.“

Dass die Straße einst Ott_Grotewohl-Straße hieß, wusste auch Helmut Lehmann noch. Der Zerbster ordnete das Bild „ein ganzes Stück vor der Wende“ ein. „Wenn man vom Markt kommt, sieht man, dass die Stadtmauer durchbrochen ist. Dahinter geht es in die Roßlauer Straße. Ich glaube, das war damals noch nicht so.“

Janet Klooß aus Zerbst erinnerte sich daran, dass ihre Oma bis 1993 gewohnt hatte. „Heute habe ich einmal Glück gehabt und das Motiv erkannt“, freute sich die Zerbsterin. „Ich bin als Kind oft in die Schwimmhalle gegangen und danach habe ich bei meiner Oma übernachtet.“ Daran denke sie gerne noch zurück.

Zwölf Senioren aus dem Wohnbereich Drei des Willy Wegener Hauses beteiligten sich am Rätsel und erkannten die Fuhrstraße, teilte Mandy Steinbiß, Mitarbeiterin der Seniorenresidenz, mit.

Andreas Indenbirken aus Zerbst bewies, dass er seine Heimat gut kennt: „Ich denke, die Aufnahme ist in den 80er Jahren entstanden.“ Ein Anhaltspunkt sei der Lkw Modell W50 gewesen. „Damals hat es noch keine Ampelkreuzung an der Ecke Wolfsbrücke gegeben. Geradezu kurz vor der Stadtmauer war eine Schule für Lernbehinderte Kinder“, erinnert sich der Zerbster. „Die Pappeln auf der rechten Seite sind heute nicht mehr da, auch die Laternen sind gewichen“, so Andreas Indenbirken. „Als wir jung waren, war das für uns mit den Moped eine schöne Rennstraße“, denkt Andreas Indenbirken gerne zurück.

Klaus-Dieter Bombach schätzte, das Foto sei in den 70er Jahren entstanden“Ich bin in der Breiten Straße groß geworden. Als der erste Block 1960 gebaut wurde, sind wir dort eingezogen.“

Über einen kleinen Sachpreis, der werktags ab 9 Uhr in der Redaktion, Alte Brücke 45, abgeholt werden kann, darf sich Janet Klooß aus Zerbst freuen.