1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Impulse aus der russischen Seele

Reise Impulse aus der russischen Seele

Die Vorstandsmitglieder des Fördervereins Schloss Zerbst und Vertreter der Stadt waren auf Besuch in der russischen Partnerstadt Puschkin.

Von Katrin Wurm 22.06.2016, 07:00

Zerbst l „Wir führen eine lebendige Partnerschaft. Das hat dieser Besuch wieder gezeigt“, sagt Kulturamtsleiterin Antje Rohm. Sie und Vertreter des Schlossfördervereins absolvierten Anfang Juni in Puschkin ein vielseitiges Programm. Vor allem die Paläste in Puschkin, Pawlowsk, Gatschina und Lomonossow standen auf der Agenda.

„Es war eine beeindruckende Reise. Wir haben uns viele Anregungen für den weiteren Wiederaufbau des Ostflügels des Zerbster Schlosses holen können“, berichtet Dirk Herrmann, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Zerbst, der drei weitere Vorstandsmitglieder dabei hatte. Auch die Palastgebäude in Puschkin wurden während des zweiten Weltkrieges zerstört. „Im Gegensatz zu Zerbst begann man mit ihrem Wiederaufbau bereits zu Sowjetzeiten. Der Blick auf die kulturellen Werte ist dort einfach ein anderer“, zeigt sich Dirk Herrmann beeindruckt vom kulturellen Stolz in Russland. Sein Förderverein hatte die Reise organisiert, die Teilnehmer zahlten die Reisekosten für die Kosten selbst. Bereits 2012 reiste der Förderverein nach Puschkin. Die Aufbauleistung sei in Russland auch in Zeiten schwierigster Versorgungslage nie aus dem Blick verloren worden.

Während ihres Aufenthaltes in Puschkin verfolgten die Zerbster vor allem die Spuren von Zarin Katharina II. „Mit Stolz erfüllte uns die unzähligen Momente, in denen auf das Wirken von Zarin Katharina II., der geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, aufmerksam gemacht wurde“, so Dirk Herrmann. Vor Ort in Puschkin standen den Zerbstern Tatjana Bogoljubova, Stellvertreterin des Verwaltungschefs des Puschkiner Bezirks St. Petersburg, Dimitri Berestov, Chef der Verwaltung des Puschkiner Bezirks St. Petersburg und Olga Taratynova, Direktorin des Staatlichen Museumsreservates „Zarskoje Selo“ zur Seite. „Dank des unermüdlichen Einsatzes unserer Dolmetscherin Annegret Mainzer führten wir viele anregende Gespräche“, sagt Dirk Herrmann.

Viele Impulse habe man sich mit nach Hause genommen. „Uns hat der Besuch gezeigt, dass wir eine lebendige Partnerschaft haben. Verwaltungschef Dimitri Berestov hat zudem Interesse bekundet, am deutsch-russischen Wirtschaftsdialog teilzunehmen, der im November in Zerbst stattfinden soll“, sagt Antje Rohm.

Weiter bestehen schon seit Jahren Freundschaften anderer Vereine und Institutionen in die russische Partnerstadt. „Unter anderem gibt es jährlich zwischen dem Francisceum in Zerbst und dem Gymnasium in Puschkin einen Schüleraustausch. In diesem Jahr kommen wieder russische Schüler nach Zerbst“, so die Kulturamtsleiterin.

Auch für den Förderverein Schloss Zerbst war die Reise fruchtbringend. „Wir planen für 2018 ein gemeinsames Projekt. Es soll eine Ausstellung, vorrangig mit historischen Ansichten des Katharinapalastes, geben“, stellt sich Dirk Herrmann vor. Jedoch sei dies eine Ausstellung, die erst noch kreiert und umgesetzt werden müsse. Bereits 2013/2014 konnte man in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Museumsreservats „Zarskoje Selo“ die Fotoausstellung „Zarskoje Selo – die Sommerresidenz des Zaren Russland“ realisieren. „Diese Ausstellung kam sehr gut an“, erinnert sich Dirk Herrmann gern zurück.

Rohm und Herrmann sind noch immer beeindruckt von ihrem Arbeitsbesuch in Puschkin. „Wir fühlten uns dort gleich sehr wohl und wurden wie Freunde aufgenommen. Die Betreuung vor Ort war hervorragend“, resümiert Antje Rohm.