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Saisonende Die Freibadsaison ist vorbei

Im Zerbster Erlebnisfreibad ist die Saison beendet. Mehr als 26 000 Besucher haben die Einrichtung seit Mai besucht.

Von Sebastian Siebert 17.09.2016, 06:00

Zerbst l Etwas überrascht reagierte Jürgen Konratt auf die Zahl. „Dass wir doch noch mehr als 26 000 Besucher hatten, ist erstaunlich“, sagte er erfreut. Gerechnet habe er damit nicht. „Wir hatten im Juni und im Juli so wechselhaftes Wetter“, erzählt er. Entsprechend gering seien dort die Besucherzahlen ausgefallen. „Das kann vermutlich nur an den vergangenen drei Wochen liegen. Der Spätsommer war ja wirklich schön und heiß“, fügte er an. Es sei eine gute Entscheidung gewesen, das Freibad bis gestern aufzulassen.

Die Zahlen geben ihm Recht. Das besucherstärkste Wochenende war am 27. und 28. August. An jenem Sonnabend kamen 1345 Menschen, am Sonntag sogar 1377 Besucher, um sich in den Becken des Erlebnisfreibades zu erfrischen.

Die Zahlen seien zufriedenstellend, sagte Konratt. „Sie liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre“, so der Geschäftsführer. So kamen im vergangenen Jahr mit 26 305 Menschen fast genauso genau so viele Gäste in das Bad wie in diesem Jahr.

Für das Personal sei es auch ein gutes Jahr ohne besondere Vorkommnisse gewesen, berichtet Schwimmmeister Peter Zschoch. Niemand habe vor dem Ertrinken gerettet werden müssen, es habe aber einige Male Erste Hilfe geleistet werden müssen. „Kleinere Verletzungen wie Schürf- oder Platzwunden haben wir allerdings regelmäßig“, erzählte er. Dreimal habe der Rettungswagen Verletzte versorgen müssen, erzählte er weiter. Die Verletzungen entstünden bei unsachgemäßem Verhalten im Freibad, so der Rettungsschwimmer. Eine der Hauptursachen sei das Rennen am Beckenrand, was zum Ausrutschen und Stürzen führe. Auch das Hinaufklettern der Rutsche führe zu Verletzungen.

Aufgefallen sei auch, dass einige jugendliche Flüchtlinge das weibliche Personal nicht als Autoritätspersonen anerkennen. „Sie wusste, dass er nicht schwimmen konnte, er hat sich das Hineinspringen nicht verbieten lassen wollen, weil er sich von einer Frau nichts sagen lassen wollte“, sagte Zschoch. Ein Gast habe den Jugendlichen dann an den Beckenrand gebracht. „Als ich sie ermahnte, waren sie schnell folgsam“, so Zschoch.

Solche Erlebnisse seien einerseits sehr selten, andererseits bestehe das Schwimmbadteam hauptsächlich aus Frauen. Es gebe nur zwei Männer in der achtköpfigen Belegschaft. Es seien auch nicht alle so, aber einige seien „sehr selbstbewusst“, fügte er an. Er sagte aber auch: „Es sind kaum welche hier.“

In den nächsten Tagen wird dem Wasser kein Chlor mehr zugesetzt. „Das Chlor im Wasser zerfällt dann vollständig“, erklärt er weiter. Nach einigen Tagen werde das Wasser dann wieder dahin zurückgeführt, wo es hergekommen ist – in die Nuthe. 3 000 000 Liter Wasser strömen dann zurück in den Fluss, bevor das Bad winterfest gemacht wird.

Bis dahin kann jeder, der noch sein Handtuch vermisst, im Freibad nachfragen, ob er es vielleicht dort abholen könne. Am Eingang haben die Mitarbeiter bislang täglich alle Fundstücke aufgehängt.

Neben Handtüchern werden Badelatschen, Bademäntel, Sonnenbrillen, Brillen sowie Schmuck gern im Freibad vergessen. „Handys und Portemonnaies auch, aber die werden meist noch am selben Tag abgeholt“, so der Schwimmmeister. Was nicht abgeholt wird, werde gewaschen und an Kindereinrichtungen gespendet. Einmal im Jahr kommen so mehrere Klappboxen mit Badesachen zusammen, die am Anfang der Sommerferien dem Albert-Schweitzer-Werk und der Förderschule in Belzig überreicht werden.

Am Montag eröffnet die Schwimmhalle in Zerbst wieder ihre Tore. Zunächst sind allerdings nur das große Becken und die Sauna nutzbar.