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Tag der offenen Tür Essenzenfabrik startet neue Kultursaison

Vom Kurt-Weill-Abend bis zum Sommerfest mit Live-Musik reicht die diesjährige Veranstaltungspalette in der Zerbster Essenzen-Fabrik.

Von Daniela Apel 02.04.2017, 12:17

Zerbst l Bei sommerlichem Frühlingswetter lockt es am Sonnabend einige Neugierige in die Essenzen-Fabrik. Gut gelaunt begrüßt Stephanie Kölling jeden Gast. Sie ist nicht nur Urenkelin des Gründers der 1888 gegründeten Fabrik zur Herstellung von Aromen und Grundstoffen für Limonaden. Sie engagiert sich ebenfalls als Vorsitzende des Vereins „Essenzen-Fabrik“, der an diesem Nachmittag die Tore für alle Interessenten geöffnet hat. Es ist der Start in die diesjährige Kultursaison.

Während die Besucher bei einer Tasse Kaffee oder Tee das vegane Kuchenangebot probieren, können sie sich zugleich über das diesjährige Programm informieren.Zu den Höhepunkten zählt Stephanie Kölling den Kurt-Weill-Abend im September mit der bekannten Jazz-Sängerin Pascal von Wroblewsky. Begleitet von Philipp Wiechert (Gitarre) und Sebastian Braun (Bass) wird sie auf ihre ganz eigene Art Lieder des Dessauer Komponisten intonieren.

Im Juni ist ein Sommerfest geplant. Damit lebt eine Tradition auf, die es einst im Ka6 gab, das sich mit auf dem Gelände befand. Für die Neuauflage konnten „Lasse Reinstroem“ aus Dresden und „Wasabi“ aus Berlin gewonnen werden. Beide Bands wollen es rocken lassen, wobei gern getanzt werden darf. Unterdessen hofft Stephanie Kölling, dass sich das Sommerfest wieder etabliert.

Eine Fortsetzung erfährt der Trommelworkshop mit Falk Röske alias Orange Hawk. „Die Resonanz war im vergangenen Jahr so gut, dass wir einigen absagen mussten“, blickt die Vereinsvorsitzende zurück. Wer an dem Trommelwochenende vom 22. und 23. Juli teilnehmen möchte, sollte sich frühzeitig in der Essenzen-Fabrik anmelden.

Regelmäßigen Gästen ist auch Ursula Kölling längst keine Unbekannte mehr. Wiederholt hat sie ihre Zuhörer nach Afrika entführt. Dieses Mal widmet sie sich in ihrem Dia-Vortrag Äthiopien, der Wiege der Menschheit.

Bereits am 22. April findet eine Lesung in der zum Veranstaltungsraum umgewandelten früheren Fabrikhalle statt. Die Künstlerin Giso Kakuschke, die in Hagendorf bei Nedlitz lebt, hat den berührenden Roman „Der Chronist der Winde“ des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell ausgewählt. Darin erzählt Nelio, ein zehnjähriges Straßenkind, sein Leben.

Nicht fehlen im Programm darf der „Film in der Fabrik“. Die monatlichen Vorführungen laufen gut, sagt Stephanie Kölling. Sie freut sich bereits auf den ersten Filmabend am kommenden Freitag. Ab 19 Uhr wird eine deutsche Komödie über die Leinwand flimmern, in der eine arbeitslose und alleinerziehende pfundige Frisörin gegen Diskriminierung und zunächst für einen Job und dann für einen eigenen Laden kämpft.

Neben den vielfältigen Veranstaltungen möchte der derzeit 14 Mitglieder und „viele Freunde“ zählende Verein ein weiteres Projekt umsetzen. „Der Fußboden in der Fabrikhalle muss erneuert werden“, sagt Stephanie Kölling. Der verschlissene rote Teppich soll raus, Esstrich gegossen und ein neuer Belag aufgebracht werden. „Das ist unser Vorhaben für 2017. Aber ohne Spenden ist das nicht zu finanzieren“, bemerkt sie.