1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Wieder großes Interesse am Wasserturm

Tag der offenen Tür Wieder großes Interesse am Wasserturm

Anlässlich des Weltwassertages öffnete der Förderverein des Zerbster Wasserturms das technische Denkmal.

Von Arlette Krickau 28.03.2017, 01:01

Zerbst l „Das Bild, wenn man von Jütrichau nach Zerbst fährt, das ist das Prägende in der Silhouette“, sagt Maren Becker aus Zerbst, was ihr zuerst zum Wasserturm einfällt.

Der Wasserturm ist eben ein Wahrzeichen von Zerbst, das dazugehört, sagt auch Jan Hädrich. „Und einen sehr engagierten Förderverein verbinde ich damit, der das Wahrzeichen auch für die Öffentlichkeit öffnen will“, ergänzt er.

Dass das gelingt, zeigte am Sonnabend wieder der Tag der offenen Tür am Wasserturm. Um 14 Uhr sollte Öffnung sein, um 13.45 Uhr ließ der Verein aber bereits die ersten Gäste herein, die sich schon vor dem Tor gesammelt hatten. „Das wird jedes Jahr sehr gut angenommen. Immer so um die 400 Besucher haben wird da“, sagt die Vorsitzende des Fördervereins Sigrun Knäbel.

Auch am Sonnabend tummelten sich bei schönstem Sonnenschein immer Menschen vor und im Wasserturm. „Und bisher sind alle voller Lob“, sagt Knäbel. Kein Wunder, hat der erst im September 2009 gegründete Verein doch schon viel geschafft. Das wild zugewucherte Gelände ist jetzt schön mit Wiese und überdachter Sitzgelegenheit angelegt, die Brunnenstuben wurden eingebunden und gestaltet, und der Wasserturm von allerlei Gerümpel befreit.

Und es soll noch weiter gehen. Der Verein will sich bis Ende des Monats beim Förderprogramm Leader bewerben, bei dem auf hohe finanzielle Unterstützung gehofft wird. In Angriff soll die Außenfassade des Turms genommen werden.

Immerhin war das auch die Idee bei Gründung des Vereins: Das Bauwerk retten. „Denn es war auch da schon klar, mit Blick auf die Stadtkasse, dass die Kommune das nicht leisten kann“, sagt Knäbel.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Da kommt die Fördermöglichkeit bei Leader sehr gelegen. Aber noch ist der Verein verhalten in Aussagen dazu, denn noch ist nichts genehmigt.

Dass nicht nur Interesse, sondern auch Bedarf an so einem Bauwerk besteht, zeige sich immer wieder, wenn Menschen staunend dastehen und nach einer Führung feststellen: „Und ich dachte immer, in dem ganzen Turm wäre Wasser drin.“ So was hört auch Jana Kluschke nicht zum ersten Mal. Die Mitarbeiterin des Wasserversorgers Heidewasser ist bei den offenen Tagen des Wasserturms auch mit von der Partie. „Heidewasser möchte mit der Präsenz hier vor Ort den Verein unterstützen und die zeitliche Brücke zwischen historischer und moderner Wasserversorgung schlagen“, erklärt sie. Trotzdem sei es für sie nach wie vor faszinierend, mit welcher Methode das Wasser früher im Turm hochkam.

„Wir wollen nicht nur das imposante und schöne Bauwerk erhalten, sondern daran auch die historische Wasserversorgung zeigen und erklären“, sagt Sigrun Knäbel. In den warmen Monaten bietet der Verein daher auch Führungen an. Vor allem für Schulklassen wäre das ein interessantes Angebot. „Mit dem Thema können wir quasi jede Altersgruppe bedienen – vom Kindergarten bis zu höheren Klassen ist alles möglich und anpassbar.“

Bisher wird dieses Angebot etwa einmal monatlich in den Sommermonaten von Gruppen genutzt.

Normalerweise wird der Wasserturm der breiten Öffentlichkeit zweimal im Jahr geöffnet. Immer im März, anlässlich des Weltwassertages, und zum Tag des offenen Denkmals. „Am Tag des Denkmals haben wir in diesem Jahr aber nicht auf, da in diesem Jahr zu dieser Zeit in Zerbst das Prozessionsspiel läuft“, begründet Knäbel. Dazu kommt noch der Bollenmarkt, der viele Besucher anzieht.