1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Viele Augen schauen auf Zerbst

Tourismusbörse Viele Augen schauen auf Zerbst

Viola Tiepelmann, Leiterin der Tourist-Information, vertrat Zerbst auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin.

Von Nadin Hänsch 15.03.2017, 05:00

Zerbst/Berlin l Natürlich darf eine Stadt wie Zerbst mit über 1000 Jahre alter Stadtgeschichte auf der weltgrößten Tourismusbörse (ITB) in Berlin nicht fehlen. Allen voran mit der aus dem einstigen Fürstentum Zerbst entstammenden russischen Zarin Katharina die Große, präsentierte sich Zerbst eine Woche lang in Berlin. Am Gemeinschaftsstand der Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg präsentierten die Mitarbeiter unter anderem das ansprechende und aktuelle Ortsprospekt „Willkommen in Zerbst/Anhalt - Heimatstadt von Katharina der Großen“ mit Gastgeber- und Gaststättenverzeichnis – in deutscher, russischer und englischer Sprache.

Am Sachsen-Anhalt-Tag, am vergangenen Donnerstag, machte auch Sachsen-Anhalts-Wirtschaftsminister Armin Willingmann eine Stippvisite am Stand der Welterberegion und informierte sich über Zerbst und seine Geschichte.

Die ITB Berlin ist die führende Fachmesse der internationalen Tourismus-Wirtschaft. Auf der 51. Internationalen Tourismus-Börse (ITB) präsentierten sich mehr als 10. 000 Aussteller aus 184 Ländern und erklärten, warum sie eine Reise wert sind. Während die Messe von Montag bis Freitag ausschließlich für Fachbesucher geöffnet war, so konnten am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr alle Privatbesucher quasi auf Weltreise gehen.

Mittendrin war Viola Tiepelmann, Leiterin der Zerbster Tourist- Information. „Es war eine wirklich aufregende Woche“, resümierte Tiepelmann. An vier Tagen vertrat sie Zerbst ehrwürdig am Gemeinschaftsstand.

In diesem Jahr habe Zerbst von den Besuchern große Aufmerksamkeit bekommen. „Besonders interessiert waren Gäste aus der Region Brandenburg, Dessau und Umgebung, aber auch dem Fläming.“ Das sei nicht verwunderlich, denn schließlich habe Zerbst in diesem Jahr ein großes Programm an Veranstaltungen zu bieten. Zum einen wegen des Prozessionsspiels im September, zum anderen wegen der Faschfesttage im April, so Tiepelmann.

Ein Dauerbrenner sei wieder Katharina die Große und das Schloss in Zerbst gewesen, die das Interesse der Besucher für Zerbst weckten. Positiv empfand die Zerbster Vertreterin, dass viele junge Leute und Schulen nach Angeboten im ländlichen Raum nachgefragt haben.

So standen beispielsweise das technische Denkmal Buhlendorfer Speicher oder das Kornmuseum in Nutha sowie das Dorfkirchenmuseum in Garlitz hoch im Kurs. „Es gibt viele Interessenten, die gezielt nach ländlichen Angeboten fragen, weil man dort an der Elbe paddeln oder wandern kann“, fasst Tiepelmann ihre Eindrücke zusammen.

Wegen des Kirchentages und des Reformationsjubiläums in Wittenberg sei es für Interessenten schwierig, dort noch eine Unterkunft zu bekommen. Auch Stadtführungen seien aufgrund der großen Veranstaltungen vielmals ausgebucht, so Tiepelmann. „Genau dort muss man anknüpfen.“ Die Leiterin der Tourist-Information habe den Leuten vor Augen geführt, dass sie stattdessen auf ein Quartier im nahegelegenden Zerbst ausweichen könnten. „Viele haben sich für den Tipp bedankt und waren erstaunt, wie nahe alles beieinander ist.“

Sogar der MDR habe sich für Zerbst interessiert. „Ich habe ein Radiointerview gegeben“, sagte Tiepelmann. Sehr gefreut habe sie sich auch über die Nachfrage einer japanischen Journalistin. „Ich habe erfahren, dass Katharina die Große in Japan sehr verehrt wird.“

Mit der Resonanz und dem Interesse der Messebesucher war Tiepelmann zufrieden. „Natürlich müssen sich manche Dinge erst entwickeln“, sagte sie und wünscht sich, dass ein Teil der Besucher, die ihr aufmerksam zugehört haben, auch das Prozessionsspiel besuchen werden. „Ich hoffe es ist uns gelungen, Zerbst etwas mehr in das Bewusstsein der Leute zu rücken.“ Schließlich stecke viel Herzblut in den einzelnen Veranstaltungen, die in den nächsten Monaten Besucher nach Zerbst locken sollen.

Nicht nur Privatbesucher, sondern auch Fachleute, Vertreter von Bus- oder Reiseunternehmen, haben nach neuen Partnern gesucht. „In diesem Jahr stehen die Pläne der Veranstalter schon, aber vielleicht können wir nächstes Jahr in ihr Programm aufgenommen werden.“