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Verkehr Überweg an Neuer Brücke?

Kann ein Fußgängerüberweg den Schulweg für die Kinder der Bartholomäischule in Zerbst sicherer machen?

Von Sebastian Siebert 20.10.2016, 11:00

Zerbst l Mario Rudolf (Freie Fraktion Zerbst) teilte im Hauptausschuss seine Bedenken mit, dass der Schulweg für die Grundschüler der Barthlomäischule an der Schloßfreiheit nicht sicher genug sei. „Die Kinder, die mit dem Bus kommen, steigen an der Schwimmhalle aus und laufen zur Schule“, erklärte er den Mitgliedern. Er habe selbst mehrmals beobachtet, wie die Schüler an der Volksbank entlang laufen und dann die Straße an der Bartholomäikirche überqueren. „Ich finde das eigentlich ziemlich gefährlich, weil dort viel Autoverkehr ist. Meine Frage ist, ob wir dort einen Fußgängerüberweg hinbekommen“, so Rudolf. Schließlich betreffe der Übergang über die Straße Neue Brücke nicht nur die Schüler, sondern auch viele Besucher der Stadtverwaltung. Daraufhin entfaltete sich eine Diskussion. Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) ergriff das Wort: „Einen Fußgängerüberweg zwischen einem Parkplatz und einem gegenüberliegenden Fußweg zu machen, ist verkehrlicher Unfug.“ Er glaube nicht, dass es genehmigungsfähig wäre. Denn es führe kein Fußweg an die Stelle, welche Rudolf bei seiner Anfrage meinte. Die Schüler laufen über den Parkplatz an der Volksbank.

Rudolf lenkte ein. „Okay. Aber an der Volksbank entlang geht ein Fußweg. Da wäre es doch möglich.“ Die Ausschussmitglieder überlegten. „Also mehr zum Gericht hin“, hob sich eine Stimme aus dem Stimmenwirrwarr. „Das wäre der kürzeste Weg“, nahm Dittmann den Einwurf auf. Zur anderen Seite, zur Kirche, würde der Überweg im diagonalen Verkehrsfluss liegen. „Da richten wir noch mehr Chaos an“, so der Bürgermeister.

Rudolf gab sich zunächst einmal zufrieden. „Das ist das, was ich anmerken wollte. Es betrifft nicht nur Einzelfälle und wir als Stadt sollten versuchen, diese Situation zu entschärfen.“

Dittmann: „Wir hatten ja mal zwei Fußgängerüberwege. Wir könnten prüfen, ob wir den zweiten, entfernten, wiederbeleben.“ Ob zwei so eng hintereinanderliegende Überwege statthaft seien, könne er aber nicht sagen.

Den Vorschlag von Rudolf, über den Parkplatz der Volksbank einen Fußweg zu leiten, wischte Dittmann beiseite. „Wer soll denn das händeln?“, fragte er. Man müsse sich nur ansehen, was am Tage auf dem Parkplatz los sei. „Wenn man da jetzt noch einen Fußweg... Also, bei allem berechtigten Interesse vor allem zum Schutz der eigenen Kinder, aber es muss verkehrlich Sinn machen“, betonte der Bürgermeister.

Steffen Grey (FDP) warf ein: „Wieviel Kinder laufen denn dort überhaupt rüber, die meisten werden doch eh von ihren Eltern bis zur Schule gefahren.“ Das wollte Ausschussmitglied Volker Krüger (CDU) nicht gelten lassen: „Das kann ja kein Argument sein, wenn es um unsere Kinder geht.“

Bürgermeister Andreas Dittmann pflichtete ihm bei: „Wir wollen da, wo es notwendig und machbar ist, eine Verbesserung erreichen. Es sollte nicht allerdings nicht in Verhältnisse münden, die uns eine neue Städtepartnerschaft mit Schilda einbringen.“ Die Anregung sei angekommen, richtete er an Mario Rudolf.