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Wettbewerb Jütrichauer bei Floristen-Meisterschaft

Donnerstag und Freitag treten die besten Floristen aus elf Bundesländern zur Deutschen Meisterschaft in den Potsdamer Platz Arkaden an.

Von Petra Wiese 18.08.2016, 10:00

Jütrichau l Im vergangenen Jahr wurde Martin Neumann aus Jütrichau Landesmeister der Floristen Sachsen-Anhalt. Heute ist der junge Man auf dem Weg nach Berlin zu seiner ersten Deutschen Meisterschaft. Mit einem Transporter wohlgemerkt. Alles, was er an Material braucht, muss er mitnehmen – und das ist eine Menge. Zweieinhalb Meter hoch, zwei Meter breit und einen halben Meter tief ist eines seiner Gestelle. Wochenlange Vorbereitungen liegen hinter dem 26-Jährigen. Abende, Nächte und zwei Wochen Urlaub hat er in seiner Werkstatt verbracht – geplant, getüftelt, gebaut. Das ganze „Drumherum“ musste Gestalt annehmen, das eigentliche Werk entsteht aber erst in Berlin.

Das Hauptthema des Wettbewerbs lautet „Feuer und Flamme für Rio“. „Damit konnte ich mich anfreunden“, so Neumann. Dazu gibt es fünf Aufgaben für die Teilnehmer – anzufertigen sind ein Raumschmuck, eine Tischdekoration, eine Pflanzung und ein Siegerstrauß. Die fünfte ist eine Überraschungsarbeit. Gleich nach Bekanntgabe der Aufgaben hatte Martin Neumann die ersten Ideen. Mit dem „Bild im Kopf“ reist er in die Hauptstadt. Als „Helferlein“ wird ihm Andrea Knutas, eine Freundin und Arbeitskollegin zur Seite stehen. Das ist erlaubt. Schließlich müssen die Wettbewerbsaufgaben in einem straffen Zeitrahmen absolviert werden. „Mal sehen, wozu es reicht“, bleibt Martin Neumann bescheiden und realistisch, schließlich werden auch die Konkurrenten ihr Bestes geben.

Bunt und lebensfroh – wie Rio eben – werden die Blumenkunstwerke wohl ausfallen, obwohl der Jütrichauer Florist eigentlich die Pastelltöne bevorzugt. Seine Arbeiten schneidert er genau auf seine Kunden zu. Dabei mag er es, Materialien zu kombinieren, die nicht unbedingt zusammen passen, und er arbeitet gern auch gegen die Linien.

Nicht nur Vater und Schwester werden Martin Neumann in Berlin die Daumen drücken. Auch sein Chef fiebert mit. Wenn er nicht gerade im Wettbewerbsmodus ist, arbeitet der Jütrichauer in einem Dessauer Gartenbaubetrieb. Seine Blumenwerkstatt betreibt er zu Hause im Nebengewerbe. In der Regel hat er immer am Sonnabendnachmittag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Irgendwann möchte Martin Neumann einmal sein eigenes Geschäft – einen kleinen Blumenladen – im Vollgewerbe betreiben. Die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft wird seinem Image gut tun, das er dieses Jahr schon mit einem Sieg bei einem MDR-Fernsehwettbewerb aufwertete.