1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Als Dienstleister die Region stärken

Wirtschaft Als Dienstleister die Region stärken

Den Wirtschaftsstandort zu entwickeln und zu fördern - dieser Aufgabe hat sich die EWG Anhalt-Bitterfeld seit 1990 verschrieben.

Von Daniela Apel 28.10.2015, 18:16

Zerbst l „Im September lag die Arbeitslosigkeit im Kreis bei 9,4 Prozent“, blickt Armin Schenk zufrieden auf die aktuelle Statistik. Die Quote spiegele das positive Wirtschaftsklima in Anhalt-Bitterfeld wider, deutet er die Zahlen. Einen nicht unwesentlichen Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung hat die EWG, der er seit 2006 als Geschäftsführer vorsteht und die seit nunmehr 25 Jahren als Dienstleister für Unternehmen, Kommunen und Existenzgründer tätig ist.

Nach der politischen und gesellschaftlichen Wende wurde die EWG im Oktober 1990 mit dem Ziel aus der Taufe gehoben, die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen im damaligen Landkreis Bitterfeld zu verbessern. „Zu dieser Zeit herrschte eine Umbruchsituation“, sagt Armin Schenk. Er berichtet von den vielen Arbeitsplätzen, die mit Einführung der D-Mark am Industriestandort Bitterfeld wegfielen. Die EWG bot das geeignete Element, um Fördermittel einzuwerben und die strukturellen Grundlagen für die Revitalisierung des Standortes zu schaffen. „Ich meine, das haben wir auch erfüllt“, denkt Armin Schenk unter anderem an die Baufelderschließung für die Bayer GmbH.

„Inzwischen sind wir universelle Generalisten“, konstatiert er hinsichtlich des vielfältigen Aufgaben der EWG. Das Spektrum beginnt bei Akquisition und Marketing für den Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Neben einem Imagefilm beinhaltet das unter anderem die Beteiligung an Messen. Auch auf der Zerbster Gewerbefachausstellung seien sie alljährlich vertreten, bemerkt Schenk. Das gerade einmal siebenköpfige EWG-Team engagiert sich dafür, den Firmen in der Region bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen und Neuansiedlungen zu ermöglichen.

Ganz wesentlich ist darüber hinaus die Beratung und Qualifizierung von Existenzgründern. „Das halte ich für eine außergewöhnlich wichtige Aufgabe“, betont der Geschäftsführer. Bei den regelmäßig angebotenen Stammtischen können sich all jene austauschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. Mit ego.Pilotin Claudia Leier haben sie eine kompetente Ansprechpartnerin.

Überhaupt verfügt die EWG mittlerweile über ein weit gespanntes Netzwerk an Kontakten, die tief hinein in die Wirtschaft und Politik reichen. Aber auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Anhalt zählt dazu.

Als aktuelle Herausforderung bezeichnet Armin Schenk neben der Digitalisierung der Industrie die Fachkräftesicherung. Mit den „Ferientagen im Unternehmen“ leistet die EWG hier einen aktiven Beitrag, um den Jugendlichen frühzeitig bei der Berufswahl zu helfen. Zugleich sei es entscheidend, die Standorte „fit zu halten“, bezieht er sich auf die Infrastruktur. Längst ist nicht überall schnelles Internet verfügbar.

Nicht zuletzt informiert und berät die EWG immer wieder über finanzielle Hilfen, die Firmen und Gründer in Anspruch nehmen können. „Momentan gibt es hervorragende Fördermöglichkeiten für Erweiterungsinvestitionen, Neuansiedlungen und die Sicherung von Arbeitsplätzen“, erklärt Armin Schenk. Diese richten sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, berichtet er von einer Maximalförderung von 35 Prozent. Gern helfen die EWG-Mitarbeiter bei der Antragstellung.

Die Gesellschaft organisiert zudem Veranstaltungen wie Unternehmergespräche und den Sprechtag der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Um Eigenintiative und Mut sowie originelle Geschäftsideen und unternehmerische Erfolge zu würdigen, wird seit 2005 der Reiner-Lemoine-Gründerpreis verliehen. Bereits seit 2002 erfolgt die Vergabe eines Innovationspreises.

Gefragt nach Zukunftswünschen, muss Armin Schenk nicht lange nachdenken: „Als Wirtschaftsförderer wünsche ich mir eine Arbeitslosenquote, die der Vollbeschäftigung nahekommt.“ Er hofft, dass sich der Mittelstand noch mehr zu einer tragenden Säule entwickelt „und dass es uns gelingt, entsprechend Fachkräfte zur Verfügung zu stellen“.