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Auch Hülkenberg überrascht Kubicas Pläne für Formel-1-Comeback werden konkreter

Er könnte der neue Teamkollege von Nico Hülkenberg werden. Ob Robert Kubica tatsächlich nach mehr als sechs Jahren in die Formel 1 zurückkehrt, wird sich in den nächsten Monaten entscheiden. Viele wünschen es sich, der Pole selbst vorneweg.

Von Jens Marx, dpa 15.07.2017, 10:12
Renault-Pilot Robert Kubica plant sein Comeback. Foto: Malcolm Griffiths/Renaultsport.com
Renault-Pilot Robert Kubica plant sein Comeback. Foto: Malcolm Griffiths/Renaultsport.com Renaultsport.com

Silverstone (dpa) - Nico Hülkenberg würde ihn für eine Bereicherung halten. Und damit ist der deutsche Renault-Pilot nicht allein im Fahrerlager. Es geht um Robert Kubica. Er war der erste polnische Pilot in der Formel 1, galt als Riesentalent, als potenzieller Weltmeister.

Kubica überstand 2007 in Montréal einen der schwersten Unfälle der Motorsport-Königsklasse unverletzt. Ein Jahr später feierte er am gleichen Ort seinen ersten Grand-Prix-Sieg. Es blieb sein einziger - ein schlimmer Crash bei einer Rallye im Februar 2011 in Italien bremste die Karriere Kubicas erheblich.

Weit über sechs Jahre später könnte es zu einem Comeback des mittlerweile 32-Jährigen kommen. Zweimal durfte er bereits in einem alten Rennwagen seines ehemaligen Renault-Teams testen. "Es kam ein bisschen aus dem Nichts", sagt Hülkenberg. Der 29-Jährige ist gesetzt bei Renault. Wenn einer seinen Platz für Kubica räumen müsste, wäre es Jolyon Palmer. Der Brite absolviert seine zweite Formel-1-Saison, lediglich einmal schaffte es der 26-Jährige auf den zehnten Platz. Alle anderen Ergebnisse waren schlechter.

Kubica war ein Podiumsfahrer, ein Siegertyp. "Er war immer ein Beißer und Kämpfer", sagt Hülkenberg. Allein die Tatsache, dass Kubica sich wieder so herangearbeitet hat, spreche für ihn. Bei dem Unfall hatte Kubica vor allem am rechten Unterarm schwerste Verletzungen erlitten, in einer rund siebenstündigen Operation hatte ein Mediziner-Team vor allem auch seine rechte Hand gerettet.

"Vor ein paar Jahren hätte ich es noch für unmöglich gehalten", sagte Kubica nach seinem ersten Testeinsatz. Die Gefühle nach den ersten Runden zurück am Steuer eines Formel-1-Wagens: Gemischt. Stolz einerseits, dass er es bis dahin schon wieder geschafft hat. Wehmut andererseits. Es habe ihm gezeigt, was er seit dem Unfall verloren habe.

Eine Rückkehr des 76-maligen Grand-Prix-Starters wäre wohl für alle ein Gewinn. "Wir machen das nicht aus PR-Zwecken", betonte Renault-Renndirektor Cyril Abiteboul in Silverstone. Er wollte die Spekulationen um eine Rückkehr Kubicas nicht weiter anheizen. "Was ich ihnen aber sagen kann: Er ist noch immer schnell, noch immer sehr beständig und was noch wichtiger ist, dass er immer noch diese Energie, diesen Antrieb hat." Mit der Fahrerpaarung für 2018 wolle man sich zu gegebener Zeit beschäftigen, nicht jetzt.

Neben Kubicas Namen taucht auch immer mal wieder der von Fernando Alonso im Zusammenhang mit Renault auf. Der Spanier feierte seine beiden WM-Titel (2005 und 2006) mit den Franzosen. Und Alonso, dessen Vertrag nach leidvollen Jahren mit McLaren-Mercedes am Ende dieser Saison ausläuft, versteht sich bestens mit Kubica. Alonso oder Kubica? "Mir wurscht", sagt Hülkenberg.

Alonso wird am 29. Juli 36 Jahre alt, ist topfit, immer noch maximal ehrgeizig. Kubica wird am 7. Dezember 33 Jahre alt. Ob die beiden Tests gezeigt haben, dass er fit genug für Formel-1-Rennen ist, wollte Abiteboul nicht sagen: "Weder bejahen, noch verneinen." Es sei nicht wie eine Prüfung in der Schule.

Der nächste Schritt werden Testfahrten in einem aktuellen Auto sein, die die Piloten physisch mehr herausfordern. Denn eines ließ sich Abiteboul vom Sender NBC doch schon entlocken: Kubica könnte eine Option für 2018 sein.

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