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Grand Prix von Mexiko Vettels Zoff mit Red Bull - Verstappen: Kindergarten

Sebastian Vettel schimpfte. Auslöser war ein fragwürdiges Manöver von Max Verstappen. Zwischen Vettel und dem Red-Bull-Team entbrannte in Mexiko ein Streit. Grund zum Beruhigen gab es für den stinksauren Ferrari-Star nicht. Vettel wurde sogar nachträglich bestraft.

Von Martin Moravec, dpa 31.10.2016, 13:27

Mexiko-Stadt (dpa) - Selbst lange nach seiner Schimpftirade gegen den ungestümen Youngster Max Verstappen und die Formel-1-Rennleitung dürfte sich Sebastian Vettel nicht wirklich beruhigt haben.

Der stinksaure Ferrari-Star lieferte sich am Sonntag beim Großen Preis von Mexiko erst einen Zoff mit seinem früheren Red-Bull-Team und musste sich zu allem Unglück noch eine nachträgliche Bestrafung gefallen lassen. Von einem unverhofften dritten Platz fiel Vettel auf Rang fünf zurück. Wir hätten dieses Podium völlig verdient gehabt, es wurde uns jedoch von der Bürokratie genommen, schimpfte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene, der die Sanktionierung seines Starpiloten als zu streng und irgendwie ungerecht geißelte.

Vettel brachte ein Abwehrmanöver von Verstappen in der viertletzten Runde in Rage. Der 19-Jährige musste nach einem Verbremser über den Grünstreifen fahren, ließ den über Boxenfunk nun bitterböse schimpfenden Kontrahenten aber nicht gewähren und verteidigte seinen dritten Platz. Die Rennkommissare brummten dem Niederländer nach der Zieldurchfahrt eine Fünf-Sekunden-Strafe auf, wodurch der viermalige Weltmeister vermeintlich Position drei sicher hatte. Verstappen wurde aus dem Vorbereitungsraum vor der Siegerzeremonie geholt, und Vettel durfte zumindest für etwas mehr als drei Stunden wieder das Podestgefühl auskosten.

Red Bull allerdings beschwerte sich, dass der Ferrari-Fahrer durch einen unerlaubten Spurwechsel während des Bremsens Daniel Ricciardo zum Ausweichen genötigt habe. Das Resultat: Auch Vettel wurde mit einer Zeitstrafe belegt und verlor Rang drei. Der Corriere della Serra schrieb nach der kämpferischen Vorstellung des Heppenheimers dennoch zuversichtlich für die Ferrari-Zukunft: Vettel ist endlich wieder auf Kurs, um wichtige Signale zu setzen.

So wünscht man sich keinen Rennausgang, dass man über die Linie fährt und einen Hals hat, dass einem der Kragen platzt, hatte Vettel vor seiner Sanktionierung gesagt. Er sei offensichtlich sehr arrabbiato, also grantig, gewesen. Ich denke, ich habe getan, was ich tun musste und habe Max in einen Fehler gedrängt. Er wurde dann angewiesen die Position zurückgeben, hat sich aber nicht bewegt.

Der konfliktfreudige Verstappen ätzte gegen Vettel. Er hat vor niemandem Respekt, er ist im Moment ein frustrierter Typ. Er sollte zurück in den Kindergarten, schimpfte der Youngster, der mit seinem oft wilden Fahrstil Auslöser für die zum Grand Prix in den USA eingeführte Regel zum Spurwechselverbot in der Bremszone war.

Auch Vettels früherer Förderer, Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko, kritisierte den Deutschen. Seine Wortwahl war alles andere als erstklassig, meinte der Österreicher. Überhaupt sei die gesamte Situation eines vierfachen Champions nicht würdig.

Verstappen indes sorgte noch mit einer Kollision schon in der ersten Runde gegen Nico Rosberg für mächtig Verstimmung. Der Mercedes-Pilot sprach von einem Red-Bull-Kamikaze und ein bisschen Harakiri. Vor allem Teamaufsichtsrat Niki Lauda zürnte. Verstappen rammt den Nico beim Start von der Strecke, das hätte ihn die ganze WM kosten können. Diese Aktion ist für mich inakzeptabel, urteilte der Österreicher. Irgendwann muss das mal in seinen Kopf rein, er ist ein Wiederholungstäter.

Lauda empfahl Verstappen, sich schnellstens zu mäßigen. Wenn er nicht so aggressiv fahren würde, würde er sich wesentlich schneller entwickeln, sagte Lauda. Er muss aufhören, so großkopfert Autorennen zu fahren. Die Wut der anderen Fahrer wird immer größer, irgendwann werden sie dem eine geben.

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