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Musik Rocker und Klassiker spielen DDR-Hits

Die Band „Zonenrocker“ und das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode werden gemeinsam für einen Besucherrekord sorgen.

Von Jörg Niemann 16.06.2016, 01:01

Ilsenburg l Ein Auftritt der „Zonenrocker“ in der Fürst-Stolberg-Hütte ist einmal im Jahr ein festes Ritual der Band, die seit einigen Jahren nur sporadisch Konzerte spielt. Das hängt damit zusammen, dass die drei Stamm-Mitglieder Gunther Thiel sowie die Brüder André und Enrico Schelzer ihre berufliche Perspektive als Musiklehrer und nicht als Rockmusiker gewählt haben. Das hat für die Fans den Vorteil, dass ihre Konzertprojekte zumeist etwas ganz Besonderes sind. Gern erinnern sich die Besucher an die Auftritte der Harzer Mini-Tournee mit dem Kölner Purple Schulz oder den Gastauftritt der Wernigeröder Sängerin Nikola Bilsing kurz nach deren Teilnahme in einer Pro Sieben-Fernsehshow.

Das aktuelle Projekt „Ostrock meets classic“ stellt aber alles bisher Geschehene in den Hintergrund. Die Band hat sich das musikalisch ebenso experimentierfreudige Philharmonische Kammerorchester Wernigerode als Partner ins Boot geholt und startet am Sonnabend, 18. Juni, um 21 Uhr mit dem neuen Projekt. In der alten Werkhalle der Fürst-Stolberg-Hütte werden die Zonenrocker und das Orchester gewaltig Material und Personal auffahren. 30 Menschen auf der Bühne und in etwa ebenso viele vor und hinter den Kulissen wollen für einen unvergesslichen Abend sorgen.

„Wir planen ein knapp dreistündiges Konzert mit einer halbstündigen Pause für den Bühnenumbau“, sagt Enrico Schelzer, der gemeinsam mit Bruder André sowie Manager Nicolas Maksimcev gestern Mittag den Behördencheck vor dem großen Event absolvierte.

Er kündigte rund um die Stammbesetzung der Band einige weitere Personalien an. Am Bass wird wieder der Berliner Manfred „Manni“ Hecht begrüßt, der den Fans noch aus Anfangszeiten der Zonenrocker bekannt ist. Dem Bassisten scheint es bei den Harzern so gut zu gefallen, dass er gleich seinen Bruder Hartmut an der Akustik-Gitarre mitbringt. Neben Sänger Enrico Schelzer wird bei diesem Projekt auch Kelly Weichsel mit auf der Bühne stehen, die für Solo- und Background-Gesang zuständig ist.

Und dann gibt es ja noch das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode um seinen Chef Christian Fitzner. Die klassischen Musiker sind ebenso gespannt wie ihre rockenden Kollegen und freuen sich auf den Start ihres gemeinsamen Projektes.

Bislang wurden nach Auskunft der Band rund 800 Tickets für das Konzert am Sonnabend verkauft. Für 1000 Besucher werden Stühle gestellt und wer Angst hat, bei den vielen Leuten nichts zu sehen, für den werden große Video-Leinwände das Geschehen auf der Bühne übertragen.

Wie die Band verriet, wird es vom ersten Konzert eine CD und eine DVD-Produktion geben. Auch deshalb ist der technische Aufwand relativ groß.

Wenn die ersten Takte erklingen, dann ist auch für Keyboarder Gunter Thiel die meiste Arbeit erledigt. Er hat in den vergangenen Monaten sämtliche Arrangements der DDR-Hits für die jeweiligen Orchester-Instrumente umgeschrieben und zum Teil durch eigene Kompositionen ergänzt. Der Karat-Klassiker „Schwanenkönig“ wird zum Beispiel ein mehrminütiges orchestrales Intro erhalten.

Mit Rainer Oleak wird am Sonnabend wohl auch einer der bekanntesten ostdeutschen Produzenten mit von der Partie sein, der – nachdem er die Puhdys in die wohlverdiente Rocker-Rente geschickt hat – die Zonenrocker unter seine Fittiche genommen hat. Allein schon deshalb könnte der Tournee-Auftakt des „Ostrocks meets Classic“-Projekts mehr als nur ein Tourstart sein.

Eintrittskarten für den Sonnabend können noch in den Volksstimme-Service-Stellen oder an der Abendkasse erworben werden.

Auswärtigen Besuchern wird empfohlen, den Parkplatz im Gewerbegebiet Industriepark zu nutzen und dann die zehn Minuten zur Stolberg-Hütte zu laufen. Da unterscheidet sich Ilsenburg nicht von anderen Veranstaltungsorten wie Magdeburg, Braunschweig oder Hannover.

Weitere Infos zum Projekt unter www.ostrock-meets-classic.com