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Editors: Zwischen Schwermut und verhaltenem Tanz

08.10.2015, 17:14

Berlin (dpa) - Kann man zu den Editors tanzen? Das geht, aber nur sehr, sehr langsam - traumverloren. In Dream heißt das fünfte Album der Briten, die weiterhin von Düsternis umwölkt sind.

Auf halbem Weg Richtung Stadion haben die Editors eine Kehrtwende gemacht und sich wieder verstärkt in Richtung der 80er Jahre aufgemacht. Fast ausgelassen könnte man ihre Zuwendung zum Synthie-Pop nennen, aber an der hedonistisch verspielten Fluffigkeit von Kapellen wie Bronski Beat oder Yazoo schrammen die Editors nur so am Rande vorbei.

Zu dunkel, zu düster, so erdenschwer und zu verschattet sind die zehn Songs geworden, die so schöne Titel tragen wie Ozean der Nacht (Ocean Of Night), Vergebung (Forgiveness) oder Erlösung (Salvation). Keine Sorge, die leichte Kehrtwende ist keine komplette Neuerfindung geworden. Konsequenterweise ist das Cover in einem aparten Schwarz-Weiß gehalten - Heiterkeit sieht anders aus.

Neben den Synthie-Ausflügen finden sich natürlich auch wieder jede Menge wunderschöne melodische Epen, die manchmal theatralisch und traurig, manchmal aber auch positiv und aufbauend wirken können. Die Songs flirren irgendwo zwischen Hoffnung und Verzweiflung, immer aber strahlen sie eine gewisse Größe aus. Musik der großen Gesten, bei der die Gitarren diesmal in den Hintergrund treten.

Und da ist natürlich diese einzigartige Stimme von Tom Smith, die sich aus dunklen Kellergewölben bis zum Licht hochzuschrauben vermag - besonders eindringlich im düsteren Opener No Harm, der mit seinem dahinschwebenden Klangteppich die schwermütige Stimmung in In Dream vorgibt.

Tourdaten: 02.11. Köln - Palladium, 08.11. Hamburg - Mehr Theater, 09.11. Berlin - Columbiahalle, 10.11. Offenbach - Stadthalle, 12.11. München - Tonhalle

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