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Immer noch ein Geheimtipp Wunderbar britisch: The Monochrome Set

In der explosiven-Post-Punk-Ära waren ihre Songs immer eine Art Ruhepol. Den verdienten Erfolg haben The Monochrome Set aber nie erhalten.

29.09.2016, 15:29

Berlin (dpa) - Da ist sie wieder, diese nasal schneidende, stets etwas blasierte Stimme von Ganesh Seshadri, besser bekannt als Bid. Mit seiner Band The Monochrome Set beweist der Sänger, dass Britpop aus der Punk-Ära auch heute noch so frisch klingen kann wie 1978.

Denn damals wurde The Monochrome Set als New-Wave-Quartett in London gegründet - und blieb immer eine Kultband, freilich eine sehr einflussreiche. Morrissey und The Smiths, Edwyn Collins, später dann Franz Ferdinand, The Divine Comedy oder Blur-Gitarrist Graham Coxon beriefen sich auf den urbritischen Sound von Bid und Co.

Trotz mehrerer von der Kritik gefeierter Alben wie Love Zombies (1980) oder Eligible Bachelors (1982) war immer mal wieder länger Sendepause. Nach mehreren Neuanfängen brachte The Monochrome Set 2015 beim deutschen Liebhaber-Label Tapete das zwölfte Werk Spaces Everywhere heraus. Ein Volltreffer, und das vielleicht wichtigste Comeback des Vorjahres neben den Geistesverwandten Blur.

Nun also Cosmonaut, erneut auf Tapete, und wieder begeistert dieser schwerelose Schrammel-, Ska- und Gitarrenpop-Sound, der das Alter dieser Band völlig vergessen lässt. Besonders schön: das Titelstück, das beschwingte Put It On The Altar, die edle Ballade Tigress, die Spaghettiwestern-Adaption Kingfisher Blue.

Mit zehn Songs in 37 Minuten ist das Vergnügen freilich ein kurzes. Aber allein weil es The Monochrome Set nach fast vier wechselvollen Jahrzehnten immer noch gibt, ist der Fan für jede Sekunde mit neuer Musik dankbar.

Konzerte im Dezember: 6.12. Frankfurt/Main - Das Bett, 8.12. Hamburg - Hafenklang, 9.12. Weikersheim - Club W71, 10.12. Köln - King Georg

Website The Monochrome Set