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Trotz Spannungen: Russland schickt Sängerin zum ESC nach Kiew

DEr ESC war immer mehr als nur ein reiner Schlagewettbewerb. Dies gilt in diesem Jahr besonders.

13.03.2017, 10:13

Moskau (dpa) - Doch kein Boykott: Trotz des Konflikts mit dem Nachbarn Ukraine schickt Russland zum Eurovision Song Contest in Kiew eine Sängerin ins Rennen. Julia Samoilowa wird das Lied "Flame is Burning" vortragen. Die Künstlerin im Rollstuhl hat 2014 zur Eröffnung der Paralympischen Winterspiele in Sotschi gesungen.

"Julia ist eine eigenständige Sängerin, ein bezauberndes Mädchen, eine erfahrene Teilnehmerin an Wettbewerben", teilte am Sonntagabend der halbstaatliche russische TV-Sender Perwy Kanal in Moskau mit. Die 27-jährige habe sich in einer internen Auswahl durchgesetzt.

Zuvor hatte es Spekulationen über Russlands Teilnahme am diesjährigen Musikwettbewerb gegeben. Im Osten der Ukraine herrschen seit Jahren kriegsartige Zustände. Weil Russland die Separatisten unterstützt, stehen sich beide Länder feindlich gegenüber. Der ukrainische Geheimdienst SBU hat viele russische Künstler mit Auftrittsverbot belegt.

2016 hatte der russische Sänger Sergej Lasarew den dritten Platz belegt. Für die Ukraine siegte die krimtatarische Sängerin Jamala mit dem Song "1944", der sich als Kritik an der Unterdrückung ihres Volkes durch Sowjetunion und Russland verstehen ließ. Das russische Publikum war empört. Die Halbfinale des ESC 2017 finden am 9. und 11. Mai in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt, das Finale am 13. Mai.

Mitteilung und Video Perwy Kanal (Russ.)

Bericht auf ESC-Webseite (Engl.)