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Ärger in der Koalition wegen der "Pille danach"

14.02.2014, 06:55

Berlin (dpa) l Der Bundestag hat am Donnerstag darüber gestritten ob die "Pille danach" künftig ohne Rezept zu haben sein soll.

In der Debatte über eine Freigabe der "Pille danach" geht die SPD-Gesundheitsexpertin Hilde Mattheis auf Konfrontationskurs zur Union. "Ich glaube, dass wir als SPD in wichtigen und zentralen Punkten unsere Position durchaus weiter vertreten sollten", sagte sie am Donnerstag im ARD-Fernsehen.

Während die Koalitionspartner CDU und CSU eine Aufhebung der Verschreibungspflicht ablehnen, verwies Mattheis auf positive Erfahrungen in anderen Ländern und warb für eine fraktionsübergreifende Lösung.

Das Parlament befasste sich am Abend mit zwei Anträgen der Opposition, in denen Linke und Grüne ein Ende der Verschreibungspflicht fordern. Es verwies die Anträge jedoch in Ausschüsse. Die Union lehnt eine Freigabe kategorisch ab. Die CDU-Abgeordneten Jens Spahn und Karin Maag begründeten dies mit dem Schutz der Betroffenen: "Frauen, die befürchten, nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr schwanger geworden zu sein, brauchen kompetente Beratung." Innerhalb der katholischen Schwangerenberatung "Donum Vitae" gibt es unterschiedliche Haltungen zur Rezeptpflicht für die "Pille danach". Die Bundesvorsitzende Rita Waschbüsch sagte, "Donum vitae" sei für die Beibehaltung der Rezeptpflicht. Der Landesverband NRW vertrat jedoch die gegenteilige Auffassung: Das Medikament solle rezeptfrei in Apotheken zu haben sein, sagte Referent Matthias Heidrich.

Die "Pille danach" kann eine Schwangerschaft verhindern, wenn sie spätestens 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen wird. Im vergangenen Jahr wurde das Medikament der "Bild"-zufolge deutschlandweit 463000 Mal verschrieben.