1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Kassenärzte wählen neuen Chef

Kassenärzte wählen neuen Chef

28.02.2014, 06:55
Andreas Köhler hatte im November einen Herzinfarkt erlitten. Foto: Soeren Stache/Archiv
Andreas Köhler hatte im November einen Herzinfarkt erlitten. Foto: Soeren Stache/Archiv dpa

Berlin - Deutschlands Kassenärzte bekommen eine neue Führung. Heute will die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einen Nachfolger ihres langjährigen Vorstandsvorsitzenden Andreas Köhler wählen.

Die Vertreterversammlung ist das Parlament der KBV. Köhler ist seit 2005 KBV-Chef. Der 53-Jährige hatte im November einen Herzinfarkt erlitten. Mitte Januar kündigte er seinen Rückzug zum 1. März an.

Einziger Kandidat für die Nachfolge ist bisher der Düsseldorfer Orthopäde Andreas Gassen. Die Wahl des 51-Jährigen gilt als wahrscheinlich, aber nicht als sicher.

Die 60 Delegierten der Vertreterversammlung werden laut einem KBV-Sprecher voraussichtlich auch darüber diskutieren, ob ein drittes Vorstandsamt geschaffen werden soll. Bisher gibt es zwei: eines für die Facharzt-Seite - bisher von Köhler vertreten - und eines für die Hausärzte. Deren Vertreterin im KBV-Vorstand, Regina Feldmann, muss nicht erneut im Amt bestätigt werden.

Konkret soll zunächst der Nachfolger Köhlers als fachärztliches Vorstandsmitglied gewählt werden. Wenn es bei einem Führungsduo bleibt, wird im Anschluss noch bestimmt, wer der beiden Vorstandsmitglieder den Vorsitz stellt.

Die Kassenarzt-Vereinigung vertritt die rund 150 000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland. Sie ist unter anderem Verhandlungspartnerin des Krankenkassen-Verbands, wenn es um das Honorar der Ärzte geht und bestimmt im Gemeinsamen Bundesausschuss zentrale Punkte bei der Patientenversorgung in Deutschland mit.

Zuletzt machten Spannungen zwischen Haus- und Fachärzten, interne Finanzprobleme und angebliche Ungereimtheiten Schlagzeilen. Zu Berichten, nach denen Köhler nach seinem Ausscheiden 270 000 Euro pro Jahr beziehen soll, wollte sich der KBV-Sprecher nicht äußern. Sie wurden aber auch nicht offiziell dementiert.