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Aufgespießt: Statt Miete therapeutische Gespräche Suche WG-Zimmer für fünf Euro

Von Elisa Sowieja 25.04.2014, 03:16

Berlin | Was die nur alle haben?! Da stellt eine Geschichtsstudentin namens Mona ihr Zimmer-Gesuch ins Internet - und 35.000 Menschen verbreiten die Annonce auf Facebook. Komisch. Sie sucht doch einfach nur eine WG in Berlin-Kreuzberg. Na gut, die Gemeinschaft soll ausschließlich aus Frauen zwischen 25 und 40 Jahren bestehen. Sicher kein Problem. Und sie wünscht, dass sich ihre Mitbewohner "aktiv gegen Terror, Krieg, Rassenwahn, Faschismus, Chauvinismus und US-Kulturimperialismus einsetzen." Das wird ja wohl zu machen sein. Außerdem hätte es Mona gern, dass die anderen Frauen die Wohnung verlassen, wenn sie darum bittet. Nur temporär, natürlich. Völlig verständlich.

Ach ja, und dann wäre da noch eine Kleinigkeit: Das Zimmer - Mindestgröße 20 Quadratmeter - soll maximal fünf Euro kosten. Schließlich sei Geld "ein Hebel des Stärkeren", schreibt Mona. Und damit könne sie sich nicht identifizieren. Klar doch. Außerdem heißt das ja keineswegs, dass sie sonst nichts beisteuert. Mona bietet nämlich Arbeiten im Haushalt, Reparaturen und therapeutische Gespräche an. Notfalls würde sie sich sogar an WLAN und Strom beteiligen - auch wenn das ihrer Meinung nach "zum Grundbedarf des Menschen gehört und damit unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden MUSS." Sicher ist Mona längst bei ihrer Schwester im Geiste untergekommen: Alice Schwarzer. Das passt auch deshalb, weil Alice vermutlich immer mal temporär die Wohnung verlässt. Sie muss ja jetzt bestimmt oft zum Steuerberater.