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Anleitung zum Selberbauen Baumhaus: Wohnen im Wipfel

Baumhäuser sind oft Kindheitsträume. Das müssen sie allerdings nicht bleiben. Mit einigen alten Brettern, Nägeln, Seilen und "intuitiver" Statik entsteht ohne große Planung ein kleines Abenteuer. Damit es jedoch nicht abenteuerlich gefährlich wird, lohnt es sich, etwas Zeit für eine sichere Konstruktion zu investieren.

Von Anja Jürges 25.04.2014, 16:09

Magdeburg | Zunächst gilt es zu entscheiden, ob das Haus in den Baum hineingebaut oder selbsttragend auf Stelzen stehen soll. Ein solches kann an, um einen Baum herum oder zwischen mehreren Bäumen gebaut werden. Bei einem Haus im Baum ist die Wahl des Baumes entscheidend.

Welche Bäume eignen sich als Baumhausgrundstück?

Alle, solange sie gesund sind. Bäume, die wenig tragfähig sind – beispielsweise Pappeln, Ulmen und Birken – können mit Stelzenunterstützung genutzt werden. Ausgewachsene Exemplare eignen sich besonders gut für die Konstruktion im Baum. Ideal sind Eichen und Buchen, das ihre Astgabeln Winkel von 45 und 90 Grad bilden. Auch Walnussbäume, Linden, Kastanien, Eschen und Weiden können gut geeignet sein.

Bauanleitung für ein Stelzenhaus

Basis des Hauses ist eine Rahmenkonstruktion aus Kanthölzern, verkleidet mit gefasten Brettern und einer Plattform aus stabilen Bodendielen. Kanthölzern dienen als Stelzen und Verstrebungen. Das Dach besteht aus Kanthölzern als Sparren und First sowie Schalbrettern als Verkleidung. Auf die Unterkonstruktion des Daches kann mit Pappnägeln Dachpappe aufgenagelt werden. Längen, Breiten und Höhen können je nach Wunsch festgelegt werden.

1. Die Kanthölzer für den Rahmen werden zugeschnitten und rechtwinklig zusammengebaut.

2. Die Fasenbretter für die vier Einzelwände werden zusammengesteckt und verleimt. Auf diese Weise sollten zwei Seiten sowie Rückwand und Front mit Türaussparung entstehen. Die vier Einzelteile werden später bei der Montage stumpf voreinander gestellt und mit Winkelverbindern verbunden.

3. Als Fundament werden vier Löcher für die Pfostenträger im Abstand entsprechend der Bodenplatte ausgehoben. Die Pfostenträger werden anschließend an die Stützen angebracht und einbetoniert.

4. Ist der Beton ausgehärtet, kann die Bodenkonstruktion mit Winkelverbindern auf die Stützen montiert werden. Querverbindungen zwischen Stützen und Bodenplatte bringen zusätzliche Stabilität.

5. Nun können die Bodendielen auf die Bodenkonstruktion geschraubt werden.

6. Die vorgefertigten Seitenteile werden mit Winkelverbindern und Schlüsselschrauben auf der Bodenplatte fixiert.

7. Das Dach kann entweder entsprechend der Bodenplatte aus einem mit Brettern gefüllten Rahmen oder als Satteldach konstruiert werden. Im Falle des Satteldaches werden auf die gewünschte Länge geschnittene Dachsparren mit dem First und kurzen Kanthölzern auf der Rahmenkonstruktion befestigt. Nun können Schalbretter auf die Dachsparren aufgenagelt werden.

8. Die Seitenwände werden anschließend mit den gefasten Brettern verkleidet.

9. Ist eine Leiter auf Höhe der Türaussparung befestigt, kann es hoch hinaus gehen.

Leben im Baumhaus

Mittlerweile gibt es Architekten und Tischlereien, die sich auf den Bau von Baumhäusern zum Wohnen spezialisiert haben. Diese sind genehmigungspflichtig und müssen baurechtlich angemeldet werden. Da die Vorschriften der zuständigen Ämter von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind, ist es ratsam, sich im Vorfeld beim zuständigen Bauamt zu informieren.