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Rentenrücklage steigt auf Rekordwert von fast 33 Milliarden Euro

19.06.2014, 07:39
Durch das Rentenpaket wird die Rücklage ab Juli schrumpfen, weil dann die Ausgaben wegen der Rente mit 63 und der Mütterrente stark steigen. Foto: Daniel Naupold/Archiv
Durch das Rentenpaket wird die Rücklage ab Juli schrumpfen, weil dann die Ausgaben wegen der Rente mit 63 und der Mütterrente stark steigen. Foto: Daniel Naupold/Archiv dpa

Berlin - Bei der Rentenversicherung klettern die Rücklagen auf immer neue Rekordhöhen. Mit 32,85 Milliarden Euro erreichte die "eiserne Reserve" der Rentenkasse Ende Mai den höchsten Stand der Nachkriegszeit.

Niemals zuvor war die Reserve höher dotiert. Das geht aus Zahlen des für die Aufsicht der Rentenkasse zuständigen Bundesversicherungsamtes in Bonn hervor. Die positive Entwicklung dürfte aber schon bald zu Ende sein.

Denn die Riesensumme von knapp 33 Milliarden Euro relativiert sich, wenn man weiß, dass damit gerade mal knapp 1,8 Monatsausgaben der Rentenversicherung abgedeckt sind. Die Nachhaltigkeitsrücklage soll dazu dienen, Schwankungen bei den Beitragseinnahmen auszugleichen. Ende Mai 2013 befanden sich in der Rücklage 27,95 Milliarden Euro, entsprechend 1,57 Monatsausgaben. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung (Donnerstag) über den Rekordstand berichtet.

Eine Trendumkehr ist absehbar, wenn Anfang Juli das große Rentenpaket der schwarz-roten Koalition in Kraft tritt. Die verbesserte Mütterrente und die abschlagsfreie Rente ab 63 für langjährig Versicherte schlagen noch dieses Jahr mit etwa 4,5 Milliarden Euro zu Buche, danach mit 9 bis 11 Milliarden Euro jährlich. Spätestens 2019 ist die Rücklage aufgebraucht, dann muss der Rentenbeitragssatz von derzeit 18,9 auf voraussichtlich 19,7 Prozent angehoben werden.

Dass die Rücklage weiter angestiegen ist, überrascht nicht, weil die zu Jahresbeginn eigentlich anstehende Beitragssatzsenkung von 18,9 auf 18,3 Prozent ausfiel. Die vom Bundestag mit der Mehrheit von Union und SPD beschlossene Gesetzesänderung erspart der Rentenkasse Mindereinnahmen von etwa 6 Milliarden Euro pro Jahr. Positiv wirkt sich für sie auch die anhaltend gute Beschäftigungssituation aus.