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Aufgespießt Freiheit und Physik des Wasserlassens

Von Isabel Moss 24.07.2014, 01:24

Halberstadt | Ein richtiger Mann uriniert im Stehen. So sagt Mann. Das demonstriere Überlegenheit und Freiheit. Die Freiheit, überall und ohne große Umstände die Blase zu entleeren. Eine Freiheit, die Frau nicht hat und die sie Mann vielleicht gerade deshalb häufig gehörig verleidet. Durch ständig wiederkehrende, gereizte Aufforderungen, den Toilettensitz zum Sitzen zu beanspruchen, wurde schon einiger Unfrieden in so manche Partnerschaft getragen. Doch Mann besteht in der Regel darauf, die Freiheit sein angeborenes Privileg zu nutzen, nicht an der Haustür abgeben zu müssen.

Um die Verschmutzungen zu vermeiden, die beim Ausleben der männlichen Freiheit im heimischen Bad entstehen können, zu verhindern, haben Wissenschaftler des "Splash Lab" der "Brigham Young University" in Utah die Physik des Wasserlassens erforscht und die ultimativen Pinkel-Tipps veröffentlicht. Demnach soll Mann möglichst nahe an das Porzellan herantreten, um Tröpfchenbildung zu vermeiden und den Aufprall zu dämpfen. Außerdem empfehle es sich, den Urinstrahl auf eine senkrechte Oberfläche zu richten, um ihn zur Seite abzulenken. Diese Anleitung könnte Mann wie auch Frau als geeigneter Kompromiss zwischen Männlichkeit und Freiheit dienen. Sollte die Umsetzung jedoch zu kompliziert sein, bietet sich nach wie vor das Urinieren in freier Wildbahn an. Doch Obacht, das kann teuer werden. Die Halberstädter Firma adamus Group GmbH, Hersteller von sogenannten Taschen-WCs, hat sich die Mühe gemacht, die deutschlandweiten Bußgelder für Frei-Pinkler aufzulisten.