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Humorvolle Online-Parodie Aufgespießt: Falsche Queen regiert auf Twitter

05.01.2015, 01:17

London (dpa) I Die Queen liebt Gin und ist oft verkatert. Sie meckert über Regen und beleidigt mit Vorliebe britische Politiker oder ihre eigene Familie. Natürlich trifft das nicht auf Elizabeth II. (88) zu, die im Londoner Buckingham-Palast, soweit bekannt, weder zu viel trinkt noch auf ihrer Regierung rumhackt. Die Rede ist von einer Online-Parodie der Königin.

Mit rotzigen Sprüchen hat sich "Elizabeth Windsor" auf Twitter eine Gefolgschaft von mehr als 1,2 Millionen Menschen aus aller Welt geschaffen. Sie ist damit wohl eine der erfolgreichsten Fake-Identitäten in dem sozialen Netzwerk - während die echte Königin bisher genau einen Tweet im Netz abgesetzt hat, einen persönlichen Account hat sie nicht.

Erstaunlich: Wer hinter "Elizabeth Windsor" steckt, weiß niemand - obwohl Majestät Interviews gibt, eine Zeichentrick-Serie geschaffen hat und ihr zweites Buch auf dem Markt ist. Das Konzept ist simpel: Die falsche Queen kommentiert mit Humor und dem Blick "von oben", was in Politik und Gesellschaft so los ist. Etwa zu einem Fußballspiel zwischen England und Schottland: "Der Sieger bekommt die Unabhängigkeit."

Dazwischen streut die falsche Queen viele Kommentare zu ihrer dauerhaft miesen Laune (übersetzt etwa: "Ist immer noch Donnerstag? #sodieNasevoll") und zu ihrem Alkoholkonsum ("Ziehe ein paar Bahnen in einem See Gin"). In manchem erinnert "Elizabeth Windsor" damit an "Grumpy Merkel", eine ebenfalls dauer-miesepetrige Version der Bundeskanzlerin auf Twitter, die mit Vorliebe auf ihrem Regierungssprecher rumhackt. Mit knapp 17 000 Followern ist sie allerdings nicht annähernd so erfolgreich wie die Queen - sie twittert ja auch auf Deutsch, das verstehen weniger Menschen. Führt man ein Interview mit der falschen Queen, fällt die Antwort etwa auf die Frage nach dem Lieblings-Fußballclub so aus: "Eigentlich gibt es ein Gesetz, dass Menschen, die kaum sprechen können, nicht so reich und berühmt sein dürfen, aber wir neigen heutzutage dazu, es nicht durchzusetzen."