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"Charlie Hebdo"-Attentäter und islamistischer Geiselnehmer getötetDramatisches Ende des Terrors in Frankreich

Die beiden Hauptverdächtigen des "Charlie Hebdo"-Attentats wurden am Freitag bei Paris von Polizisten erschossen. Die Brüder hatten sich dort mit einer Geisel verschanzt. Zudem beendete die Polizei eine Geiselnahme in einem Supermarkt, wo es fünf Tote gab.

10.01.2015, 01:13

Paris/Magdeburg (AFP/dpa/kt) l Die beiden mutmaßlichen Islamisten Chérif (32) und Said Kouachi (34) hatten sich am Morgen mit einer Geisel in einer Druckerei in der Nähe des Pariser Flughafens Charles de Gaulle verschanzt. Die Elite-Einheit GIGN umstellte das Gebäude in Dammartin-en-Goële. Gegen 17 Uhr erfolgte der Zugriff. Die Geisel ist nach Angaben aus Polizeikreisen frei und unversehrt. Ein Polizist wurde verletzt. Die beiden Brüder waren aus der Druckerei gestürmt und hatten das Feuer auf die Polizisten eröffnet.

Beinahe gleichzeitig griff die Polizei auch in einem jüdischen Supermarkt im Osten von Paris zu, wo ein mutmaßlicher Komplize der beiden Brüder am Mittag mehrere Geiseln genommen hatte. Polizisten drangen in den Supermarkt ein, zuvor waren mehrere Explosionen zu hören. Fünf Menschen wurden bei der Geiselnahme und ihrer Beendigung getötet. Zudem gab es vier Schwerverletzte.

Unter den Toten ist auch der Täter, der Islamist Amedy Coulibaly. Der 32-Jährige soll bereits am Donnerstag südlich von Paris eine Polizistin getötet haben und hatte Verbindungen zu einem der mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentäter. Die drei Islamisten haben sich laut dem französischen TV-Sender BFMTV bei ihren Taten eng abgestimmt. Die französische Polizei ist weiter auf der Suche nach der Freundin des getöteten Geiselnehmers von Paris.

Frankreichs Präsident François Hollande bezeichnete die doppelte Geiselnahme als "Tragödie für die Nation". An einem Solidaritätsmarsch für die Terroropfer am Sonntag in Paris will auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen.

Derweil hat die Islamische Gemeinde Magdeburg den Terroranschlag in Paris "auf das Schärfste" veurteilt. "Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt, sondern unser Glaube wurde verraten", so die Gemeinde. Seiten 4 und 5