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Facebook Schutz persönlicher Daten wird schwieriger

Mit der Verwendung von Facebook nach dem 30. Januar stimmen Nutzer
automatisch den neuen Richtlinien zu. Was das für den einzelnen bedeutet, weiß Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale.

Von Tina Gewandt 28.01.2015, 13:07

Magdeburg | "Du hast es in der Hand": das ist der Slogan, den das soziale Netzwerk Facebook über seine aktualisierten Richtlinien setzt. Eine Wahl haben Nutzer hingegen nicht wirklich, wie Juristin Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erklärt. "Das Entscheidende ist, dass niemand den neuen Richtlinien zustimmen kann, sie kommen automatisch." Ein Widerspruch sei nicht möglich.

Facebook kann künftig auf noch größere Datenmengen zugreifen. Darunter fallen vor allem die Informationen, die Nutzer von sich preisgeben. Neben selbst eingestellten Bildern und persönliche Daten wie Geburtstag oder Heimatstadt will das soziale Netzwerk unter anderem auch Angaben zu Kreditkarten für seine Zwecke verwenden. Denn: Via Facebook sollen bald auch Einkäufe und finanzielle Transaktionen laufen.

Außerdem sammelt Facebook Daten zu den jeweils verwendeten Geräten, ob Rechner oder Smartphone, welche IP-Adresse das Gerät hat sowie die darauf gespeicherten Verbindungsdaten, das Adressbuch und auch die Standortdaten.

Werbung im Namen des Nutzers

Wer Facebook regelmäßig nutzt, legt dem Netztwerk seine Lebensgewohnten offen. "Jeder, der auf Facebook unterwegs ist, muss wissen, dass er mit seinen Daten dafür bezahlt", sagt Gabriele Emmrich von der Verbraucherzentrale. Diese Daten bringen Facebook Umsätze in Millionenhöhe, der Nutzer geht leer aus. Dass das soziale Netzwerk die Daten seiner Nutzer nicht an Dritte weitergibt, täuscht laut der Aussage der Verbraucherzentrale massiv. Das Netzwerk selbst werde zur Werbeplattform und verwerte die Daten seiner Nutzer einfach selbst. Heißt: Facebook will so viele Daten wie möglich sammeln, um damit noch mehr auf den Nutzer maßgeschneiderte Werbung auf deren Startseiten zu platzieren und damit Geld zu verdienen.

Zusätzlich kann Facebook Werbung im Namen des Nutzers auf den Seiten der Freunde platzieren. Die sehen dann über der Werbeanzeige das Bild ihres Freundes mit dem Hinweis "Gefällt mir". Der Nutzer wiederum weiß weder etwas davon, noch kann er das steuern.

Einstellungen ändern

Wer das nicht will, hat nur die Möglichkeit, Facebook zu verlassen, "oder die persönlichen Einstellungen soweit umzuändern, dass die Verwendung der eigenen Daten und Informationen für Werbung an Freunde auszuschalten", erklärt Juristin Gabriele Emmrich. Das sei unter den Reitern "Einstellungen" und "Werbeanzeigen" möglich. Gabriele Emmrich rät, jeweils bei der Unterkategorie "Webseiten Dritter" und "Werbeanzeigen und Freunde" die Nutzung von Name und Bild durch einen Klick auf "Bearbeiten" die Einstellung "Niemand" zu verwenden. "Das können wir nur als Botschaft weiter geben. Jeder Nutzer muss die Risiken selbst einschätzen und sich bewusst dafür oder dagegen entscheiden", sagt Gabriele Emmrich.

Die aktuellen Änderungen der Datenschutzrichtlinien von Facebook finden Sie hier.