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Entlastung Neuer Freibetrag bringt Familien 150 Euro mehr

Arbeitnehmer in Sachsen-Anhalt können sich auf mehr Geld in der Haushaltskasse freuen. Die Bundesregierung hat am Mittwoch die Weichen für eine steuerliche Entlastung gestellt.

29.01.2015, 01:17

Magdeburg (epd/egw) l Der Betrag für das steuerfreie Existenzminimum und die Kinderfreibeträge werden in diesem und im kommenden Jahr angehoben. Das Bundeskabinett beschloss, dass der steuerliche Grundfreibetrag für Erwachsene bis 2016 von derzeit 8354 auf 8770 Euro steigen soll und der Kinderfreibetrag von 4368 auf 4608 Euro. Auch das Kindergeld soll nach dem Willen der Koalition erhöht werden. Das Finanzministerium kündigte an, dass dazu bis Ende März eine Entscheidung fallen werde.

"Für einen Durchschnittshaushalt mit zwei Kindern und einem zu versteuernden Einkommen von 30.000 Euro beträgt die Steuerersparnis durch den erhöhten Grundfreibetrag in Jahr 2015 etwa 60 Euro", errechnete Steuerberaterin Dinah Jahn aus Magdeburg. "2016 kommen dann noch einmal rund 90Euro dazu."

Der Kinderfreibetrag rechne sich derzeit erst ab einem zu versteuernden Einkommen von mehr als 63500 Euro bei Verheirateten, so Dinah Jahn. Einen spürbaren Effekt hätte dagegen ein erhöhtes Kindergeld. Diesen Betrag erhält man monatlich ausgezahlt." Ob das Kindergeld oder der Kinderfreibetrag günstiger sind, überprüfe das Finanzamt am Jahresende im Rahmen der Einkommensteuererklärung.

Das Kindergeld ist zuletzt Anfang 2010 von 164 auf 184 Euro pro Monat für das erste und zweite Kind erhöht worden. Für das dritte Kind werden 190 Euro gezahlt und für jedes weitere Kind 215 Euro. Eine Erhöhung um zehn Euro würde rund zwei Milliarden Euro kosten.

Der Grundfreibetrag stellt das Existenzminimum für Erwachsene steuerfrei und muss ebenso wie der Kinderfreibetrag regelmäßig angepasst werden. Nicht vorgeschrieben ist hingegen, dass auch das Kindergeld erhöht werden muss, wenn der Kinderfreibetrag steigt. Doch ist dies die Regel, da von dem Kinderfreibetrag vor allem Eltern mit hohen Einkommen profitieren.

Der Paritätische Gesamtverband forderte eine Erhöhung des Kindergeldes um 20 Euro. Jedes Kind müsse dem Staat gleich viel wert sein", mahnte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider.