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Bauklötze-Hersteller Lego nach Kino-Hit auf Höhenflug

Barbiepuppen und Actionfiguren sind weniger gefragt. Lego ist dagegen
beliebter denn je. Der Spielzeugriese häuft Rekordgewinne an - aber
längst nicht mehr nur mit Bauklötzchen.

Von Julia Wäschenbach 26.02.2015, 01:18
Eine Lego-Figur steht am 04.06.2013 in Hamburg in einem Spielzeuggeschäft. Die Miene der Lego-Figuren verfinstert sich zusehends - das sagt eine Studie der Universität von Canterbury in Neuseeland. Foto: Axel Heimken/dpa (zu dpa «Studie: Lego-Figuren gucken grimmiger» vom 04.06.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine Lego-Figur steht am 04.06.2013 in Hamburg in einem Spielzeuggeschäft. Die Miene der Lego-Figuren verfinstert sich zusehends - das sagt eine Studie der Universität von Canterbury in Neuseeland. Foto: Axel Heimken/dpa (zu dpa «Studie: Lego-Figuren gucken grimmiger» vom 04.06.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Billund (dpa) l Der dänische Spielzeugriese Lego hat mit Bauklötzen und einem Leinwand-Erfolg einen Rekordgewinn angehäuft. Nicht zuletzt dank der Werbung durch den Kino-Kassenschlager "The Lego Movie" verdiente der Bauklötzchen-Bauer im vergangenen Geschäftsjahr 7 Milliarden dänische Kronen (rund 938 Mio. Euro) und damit rund 900 Millionen Kronen mehr als im Vorjahr. Vorstandschef Jørgen Vig Knudstorp sprach bei der Vorstellung der Zahlen am Mittwoch in Billund vom "besten Jahr überhaupt" für die Gruppe.

Auch beim Umsatz stapelt Lego immer weiter in die Höhe: Mit 28,6 Milliarden Kronen (rund 3,8 Mrd. Euro) lag er im vergangenen Jahr um 13 Prozent über dem Vorjahr. In der ersten Jahreshälfte war die Gruppe zum weltgrößten Spielzeughersteller aufgestiegen. Aufs Jahr gesehen ist US-Konkurrent Mattel zwar mit 6 Milliarden Dollar (5,3 Mrd. Euro) wieder umsatzstärker, verdiente aber 2014 mit rund 500 Millionen Dollar (441 Mio. Euro) weniger als die Hälfte der Dänen.

Um dem Konkurrenten ertragsmäßig weiter hinter sich zu lassen, plant Lego in Zusammenarbeit mit Warner Brothers neue Filmprojekte. Für 2017 haben die Dänen außerdem einen zweiten Teil des Lego-Films angekündigt, dessen Titelsong "Hier ist alles super" ("Everything Is Awesome") für einen Oscar nominiert war. Weltweit spielte die Geschichte des Bauklötzchen-Bauers Emmet, der zum Helden wird, rund 469 Millionen Dollar ein.

"Heute ist einer dieser Tage, wo man aufwacht und sagt: Hier ist alles super!", sagte Knudstorp, der am Mittwoch vor lauter Freude vor Journalisten sang und tanzte. Die Werbung, die der Hollywood-Hit den Dänen einbrachte, hat sich bezahlt gemacht: Die Gruppe wuchs nach eigenen Angaben 2014 in allen Märkten. In diesem Jahr soll unter anderem eine neue Klötzchenfabrik in China für den asiatischen Markt an den Start gehen.

Die Serien "Lego City", "Lego Star Wars" und "Lego Friends" verkauften sich nach Angaben des Unternehmens besonders gut. Auch Erwachsene spielen demnach wieder mehr mit den Steinen mit den berühmten Noppen: Die Produktreihe "Lego Creator" für eine ältere Zielgruppe war 2014 ebenfalls beliebter.

Der US-Spielzeugriese Mattel, dessen einstige Kassenschlager "Barbie" und "Ken" das Nachsehen haben, will den Höhenflug der Dänen nicht kampflos hinnehmen - und greift Lego mit dem Kauf des Bauklötze-Bauers "Mega Brands" an. Ob der Plan des Branchenprimus aufgeht, bleibt abzuwarten.