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AfD-Basis soll Richtungskampf entscheiden

21.03.2015, 11:43
Die goldene D-Mark spülte der AfD eine Menge Geld in die Parteikasse. Foto: Torsten Leukert/Archiv
Die goldene D-Mark spülte der AfD eine Menge Geld in die Parteikasse. Foto: Torsten Leukert/Archiv dpa

Berlin/Kiel - Die Alternative für Deutschland (AfD) will ihren Richtungskampf auf dem nächsten Bundesparteitag von den Mitgliedern entscheiden lassen - wenn die Basis die dafür nötigen 150 000 Euro spendet.

"Der Bundesvorstand wird zu einem Mitgliederparteitag einladen, wenn es uns gelingt, die Zusatzkosten zu decken", heißt es laut SWR in einem Schreiben des Parteisprechers Bernd Lucke an die Parteimitglieder.

In dem Streit zwischen dem national-konservativen und dem eher wirtschaftsliberalen Flügel sieht Lucke demnach sogar die "Einheit unserer Partei" gefährdet. Lucke wirft dem national-konservativen Flügel einen "fundamentaloppositionellen Politikstil" vor.

Der ursprünglich für die zweite April-Hälfte geplante Parteitag mit Wahl einer neuen Parteispitze war auf Juni verschoben worden. Nach einem kostspieligen Mitgliederparteitag in Bremen im Januar sollten diesmal nur Delegierte kommen. Lucke schrieb nun, zu einem Mitgliederparteitag werde es kommen, wenn die Parteibasis die Mehrkosten vorher spendet.

Im ersten Jahr ihres Bestehens 2013 nahm die AfD mehr als 7,7 Millionen Euro ein. Das geht nach einem "Spiegel"-Bericht aus dem ersten AfD-Rechenschaftsbericht hervor, der in den kommenden Tagen veröffentlicht werden soll. Demnach steckte die Partei 2013 gut 3,8 Millionen Euro in die Wahlkämpfe etwa um den Bundestag und den hessischen Landtag. Rund 200 000 Euro gab sie für ihr Personal aus. Nach sämtlichen Ausgaben blieb der AfD dem Bericht zufolge ein satter Überschuss - mehr als 2,3 Millionen Euro.

Größter Einnahmeposten waren 2013 demnach Spenden in Höhe von 4,3 Millionen Euro. Die drei höchsten Einzelspenden - jeweils 50 000 Euro - stammten von der baden-württembergischen Firma Wahl-Bau sowie vom Hamburger Reeder Folkard Edler und seiner Frau.

Schleswig-Holsteins AfD-Landesvorsitzende Ulrike Trebesius forderte unterdessen den umgehenden Austritt Deutschlands aus der Eurozone. "Deutschland muss die Reißleine ziehen und den Euro verlassen", sagte die Europaabgeordnete in Kiel auf einem Landesparteitag. Zugleich stärkte sie im innerparteilichen Richtungsstreit Lucke den Rücken.

In einer eingespielten Video-Botschaft plädierte Lucke dafür, dass in Griechenland und Deutschland das Volk direkt über das Verbleiben in der Eurozone abstimmen sollte.

Vor Beginn des Parteitags hatten rund 100 Linke vergeblich versucht, den Zugang zum Veranstaltungsort zu blockieren.