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Aufgespießt Holländerin will Schweizer Kühen die Glocke nehmen

Von Sophie Pieper und dpa 17.07.2015, 00:59

Zürich l Ein Alpenkuhleben könnte so wunderbar sein: Schlafen bis in die Motten, frisches Alpengras futtern bis zum Umfallen und die Alm-Aussicht genießen. Zu schön, um wahr zu sein. Aber es gibt etwas, das die Idylle trübt. Bimmelnde Kuhglocken. Ein Graus. So jedenfalls sieht es Nancy Holten. Die Holländerin hat läutenden Halskrausen - und damit den grollenden Bauern - den Kampf angesagt.

Denn, sagt sie, dem Rindvieh gehe das Gebammel mächtig aufs Euter. Der fröhliche Widerkäuer auf Joghurtbechern und Käsepackungen - etwa nur ein Geniestreich der Werbeindustrie!?

Auf Facebook stärken 2200 Nutzer Nancy Holten den Rücken. Ihre Gegner sind jedoch achtmal so viele. Was Holten da fordert, geht auf keine Kuhhaut, so die gängige Meinung der Glocken-Anhänger. Sie machen ihrem Ärger mit Drohbriefen Luft und läuten Holten am Telefon die Glocken. Denn, so ihr Argument, hier gehe es immerhin um jahrhundertealtes "Brauchtum und Kulturgut". Das war schon immer so.

Daran ändert für sie auch eine Studie nichts, nach der Glockenkühe angeblich weniger fressen und ruhen. Für die Schweizer ist die Kuh ohne Glocke nun mal wie die Schweiz ohne Berge.