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Ministerpräsidenten wollen 90-Tage-Zeitraum Budde lehnt längeren Ferien-Korridor ab

14.03.2014, 01:20

Von Steffen Honig

Berlin l Die Ministerpräsidenten der Länder waren bei ihrer Konferenz am Donnerstag in Berlin schon in den Sommerferien - gedanklich. Sie bekräftigten, dafür in den Jahren von 2018 bis 2024 den einen Korridor von 90 Tagen weitgehend auszuschöpfen. "In der Regel werden das variierend gut 80 Tage sein", erklärte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Die Entzerrung der Ferientermine diene schulorganisatorischen, touristischen, wirtschaftlichen und verkehrlichen Zielen.

Der Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt kritisierte in einer Stellungnahme diese "rein ökonomische Haltung". Ein solcher Korridor für die Sommerferien würde die Arbeit von Jugendverbänden enorm erschweren.

Angebote schwer zu koordinieren

Sachsen-Anhalts SPD-Fraktionschefin Katrin Budde lehnt den Vorschlag ab. "Bei einer Verlängerung des Zeitraums, in dem die Sommerferien stattfinden können, wäre eine Vergleichbarkeit der Länge der Schulhalbjahre nicht mehr gegeben. Insbesondere die Prüfungsphasen nach Ostern müssten stark komprimiert werden. Das würde zu deutlich mehr Lernstress führen", erklärte sie.

Haseloff wies jedoch darauf hin, dass diese Schulferienregelung bereits auf einem Beschluss der Ministerpräsidenten von 2008 fußt. Es solle vor allem verhindert werden, dass es keine Korridore von um die 70 Tage mehr gebe. Wie es in diesem Jahr der Fall ist: Die Sommerferien in Deutschland beginnen am 7. Juli mit Nordrhein-Westfalen und enden am 15. September in Bayern. Das ist ein Zeitraum von 71 Tagen.

Strom viel zu teuer

Zur Umsetzung der Energiewende, ebenfalls Konferenzthema, verwies Sachsen-Anhalts Ministerpräsident darauf, dass Strom bezahlbar bleiben müsse, "damit die Industrie nicht wegläuft". Auch private Kunden hätten immer höhere Energiekosten zu tragen. Daher müsse ein Zubau erneuerbarer Energien "mit Maß" erfolgen.

Sachsen-Anhalt ist durch den hohen Anteil an erneuerbaren Energien und die Braunkohlebasis zwar ein "stromsicheres" Land. Das Problem: Teils wird zuviel Strom produziert, was hohe Kosten verursacht. Daher ist trotz des Widerstandes aus Bayern der Ausbau der Stromtrassen für die Energieverteilung unerlässlich.

Beim von den Regierungschefs der Länder außerdem diskutierten Hochwasserschutz liegt Sachsen-Anhalt beim Abfluss der Finanzmittel vor Sachsen und Thüringen. Haseloff: "Wir sind auf einem guten Weg."