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Hologramme im Wohnzimmer Wunder-Brille erschafft neue Welten

Computer bedienen, wie die Techniker in James Camerons Film "Avatar"? Oder nach Verbrechern der Zukunft suchen wie Tom Cruise in "Minority Report"? Microsoft will das möglich machen mit einer Hologramm-Brille für jedermann.

23.01.2015, 01:08

Redmond (dpa/os) l Sie war der eigentliche Star der Produktpräsentation von Microsoft rund um Windows 10 am Mittwoch Abend in Redmond: "HoloLens". Alex Kipman vom Kinect-Team demonstrierte an der Computer-Brille, wie virtuelle Welten in eine reale Umgebung eingeblendet werden können. So wird es möglich, die Wirklichkeit zur Bühne etwa für ein Spiele-Level werden zu lassen. Die virtuellen Gegenstände lassen sich dabei mit Gesten und Sprache frei im Raum steuern.

Die Brille verfügt über eigene Prozessoren für die Rechenleistung und die Grafik, so dass sie auch ohne Verbindung mit einem Computer eingesetzt werden kann. Der Holo-Effekt wird durch eine spezielle Display-Technologie möglich. Die Hologramme werden dabei nicht per Laser in den Raum projiziert, wie man es etwa von Bühnenshows kennt. "HoloLens" erzeugt mit Millionen von Lichtpunkten in den beiden Linsen der Brille dreidimensionale Objekte, die den Anschein erwecken, tatsächlich im Raum zu stehen.

Fünf Jahre soll die Entwicklung von "HoloLens" gedauert haben. Für die Spieleentwickler ergeben sich so völlig neue Möglichkeiten, reale Räume mit Kunstobjekten - oder außerirdischen Ungetümen - zu füllen. Aber die Brille könnte auch in den alltäglichen Computeralltag Einzug halten.

Bei der Präsentation in Redmond konnte eine Mitarbeiterin ein Windows-Menü in den Raum projizieren und mit kleinen Fingergesten die Programme bedienen. In einem Video wurden Anwendungen für die Zukunft gezeigt. So designte die Trägerin einer Holo-Brille den Tank eines Motorrads. Ein anderer Träger ließ sich Wetterinformationen im Raum anzeigen. Und auch die Raumfahrt soll die Technik einsetzen. Microsoft arbeitet für "HoloLens" mit der Nasa zusammen, um planetare Fahrzeuge intuitiver steuern zu können.

Sollte "HoloLens" erfolgreich sein, dürfte die Entwicklung grundsätzlich den Weg verändern, wie Menschen mit Maschinen interagieren, wie es einst die Computermaus oder Apples iPhone getan haben, schätzt James McQuivey von Forrester. Die Marktforscher erwarten, dass bereits Ende 2016 Millionen Nutzer bereit wären, eine solche Brille zu erwerben.

Wann es die "HoloLens"-Brille zu kaufen geben wird, verriet Microsoft nicht. Vom Preis ganz zu schweigen.