Rechtsruck in Ungarn Von Tina Heinz Zerrissenes Land

13.04.2010, 05:20

Z: Magdeburg ZS: MD PZ: Magdeburg PZS: MD Prio: höchste Priorität IssueDate: 12.04.2010 22:00:00
Ungarn hat gewählt und das Ergebnis überrascht die wenigsten. Die rechtskonservative Fidesz ist mit großem Vorsprung auf dem Weg zur Zweidrittel-Mehrheit und könnte in Zukunft Ungarn im Alleingang umkrempeln. Ministerpräsident Orban kann nun entscheiden, weiterhin auf den Gleisen des spaltenden Populismus zu reisen oder endlich Verantwortung für ein zerrissenes Land zu übernehmen. Wie auch immer: Die ausweglos erscheinende Situation Ungarns und der Aufstieg der rechtsradikalen Jobbik dürfte auf jeden Fall die Freude über den Wahlsieg trüben.

Die Neonazis werden die Lücke füllen, die durch das Versagen der Sozialisten und die Demagogie des Fidesz entstanden ist. Denn im Gegensatz zu den Sozialisten, die sich selbst wieder finden müssen, sind die Rechtsradikalen gut organisiert und zu allem bereit. Einziger Lichtblick sind die Grünen, die es gegen das rechte Lager jedoch schwer haben werden. (Politik)