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Steffen Honig zu Folgen des Krim-Referendums: Gefahr nicht vorbei

18.03.2014, 01:17

Die Börse hatte die russische Übernahme der Krim bereits eingepreist: Der Dax kletterte leicht nach oben, als wäre nichts passiert. Das steht in krassem Gegensatz zu den Reaktionen aus der Politik. Ungesetzlich und ungültig sei das Referendum, heißt es von Washington über Berlin bis nach Brüssel. Die angekündigten Konto- und Einreisesperren gegen eine Riege einflussreicher Russen sind beschlossen. Freilich verbunden mit der Mahnung, die diplomatischen Türen und Kanäle weiter offen zu halten.

Vorbei ist die Krise schließlich noch längst nicht. Zwei Gefahrenpunkte ragen heraus: Erstens kann die latente Gewalt im Osten der Ukraine jederzeit in einen offenen Bürgerkrieg umschlagen. Damit wäre die Teilung des Landes nur eine Frage der Zeit. Zweitens droht bei absehbaren Wirtschaftssanktionen des Westens ein Handelskrieg mit Russland, der gerade Deutschland empfindlich treffen würde. Mit der Gemütlichkeit an den Börsen wäre es ganz schnell vorbei.