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Jens Schmidt über neue Trassenwege für den Strom: Lange Leitung, egal wie

14.07.2014, 01:49

Wo immer die Nord-Süd-Stromtrasse nun beginnen und verlaufen soll: Sie muss sicherstellen, dass die riesigen Windstrommengen aus dem Norden in den industriestarken Süden gelangen. Auch Sachsen-Anhalts Ökostrom muss in die Leitung. In der Altmark gehen demnächst wieder enorme Kapazitäten ans Netz, die hier nicht verbraucht werden können.

Und natürlich muss auch ostdeutscher Kohlestrom ans Netz. Denn: So lange keine ausgereiften Speicherlösungen auf dem Markt sind, ist die Kohle unsere Energiesicherung. Andernfalls gehen bei Windflaute die Lampen aus. Die Bayern würden zur Absicherung lieber Gas einsetzen. Das ist sauberer als Kohle. Aber: Derzeit investiert kaum jemand in Gaskraftwerke, weil die Gewinnmargen in den Keller gefallen sind.

Das Schlaueste wäre es, Strom dort zu produzieren, wo er auch gebraucht wird. Doch Deutschlands Politik hatte keinen Kraftwerks-Plan und will auch keinen. Die Konsequenz: Lange Leitungen.