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Kommentar Elisa Sowieja über den Sommercampus in Kalbe: Verrückte gesucht

07.08.2014, 01:17

Internationale Künstler reißen sich um Wohnungen in Kalbe - einem Altmark-Städtchen, in dem nicht mal ein Zug hält. Vor zwei Jahren hätte wohl fast jeder diese Vorstellung für ein albernes Hirngespinst gehalten. Doch mit dem Aufruf an Studenten zum zweiten Sommercampus ist sie Realität geworden: Bei der Organisatorin gingen weitaus mehr Bewerbungen ein, als Plätze zu vergeben waren.


Kalbe macht somit bravourös vor, wie man fernab von Imagekampagnen Menschen für eine aussterbende Region begeistern kann. Allerdings gelingt dieses Künstler-Projekt nur, weil drei Faktoren zusammenkommen. Erstens: Eine kreative und gut durchdachte Idee, die sich mit relativ wenig Geld umsetzen lässt. Zweitens: Eine Person, die ihr Herzblut in das Projekt steckt und eine gesunde Portion Größenwahn mitbringt. Drittens: Einwohner, die mitziehen.

So etwas nachzumachen, ist sicherlich nicht einfach. Aber es ist auch nicht unmöglich - ein paar bewundernswerte Verrückte gibt es schließlich fast überall.