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Kommentar Steffen Honig zur Berlin-Visite des Emirs von Katar: Prestige und Geschäft

18.09.2014, 01:06

Der Herrscher von Katar, Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani, verdächtigt der IS-Unterstützung und dem Schinden ausländischer Arbeiter bei der WM-Vorbereitung, geht mit Besuchen wie dem in Berlin in die Offensive. Er bestreitet jegliche Hilfe für Terroristen und gelobt Besserung auf den Baustellen. Eine Offenheit, die für einen Gebieter aus dem arabischen Raum nicht eben alltäglich ist. Doch fällt dies leichter als womöglich die Fußball-WM 2022 doch noch zu verlieren. Der Prestigeverlust für den schwerreichen Kleinstaat am Golf wäre kaum in noch so viel Dollar aufzuwiegen.

Bei aller Kritik, auf die der Scheich und seine Abordnung in Deutschland stießen, gibt es auch frohe Kunde. Die deutsche Wirtschaft denkt nicht daran, Luft an die gedeihlichen ökonomischen Beziehungen zu lassen. Seinerseits kündigt Katar kräftige Investionen in Deutschland an. Na bitte, da treten die Differenzen in politischen und humanitären Bereichen ganz schnell in den Hintergrund.