1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Jens Schmidt zur Strompolitik und Umlage: Teuer und schmutzig

Jens Schmidt zur Strompolitik und Umlage: Teuer und schmutzig

13.10.2014, 01:28

Die Ökostromumlage sinkt. Wirtschaftsminister Gabriel wird sich feiern lassen, dass das runderneuerte Ökostromgesetz EEG so schnell positive Wirkungen zeigt. Schaut man näher hin, erkennt man schnell einen Buchungskniff. Schon 2016 dürften die Preise wieder steigen.

Die Superförderung ist nicht nur teuer, sie bringt derzeit auch nicht mehr Klimaschutz. Denn: Hinter jedem Windrad muss ein konventionelles Kraftwerk stehen, das bei Flaute einspringt. Derzeit übernimmt das vor allem die Kohle. Deutlich sauberer wäre Gas, doch das rechnet sich nicht. Daran Schuld hat auch der Kraftwerkswildwuchs: Riesige Strommengen drücken den Börsenpreis auf mittlerweile 3,5 Cent. Eine Kilowattstunde aus Gas herzustellen, kostet im Kraftwerk aber 5 Cent - vor Lohn und Steuern. Bei der Kohle sind es knapp 2,8 Cent. Daran Schuld hat auch eine inkonsequente Klimapolitik der EU-Staaten: Eine Tonne CO2 in die Luft zu pusten kostete einst 20 Euro, jetzt sind es nur noch 5 Euro. Es lohnt sich nicht, Treibhausgas zu minimieren. Die EU müsste massiv CO2-Zertifikate vom Markt nehmen, um das zu ändern.