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Steffen Honig zum Putin-Auftritt in Belgrad: Unter slawischen Brüdern

17.10.2014, 01:06

Das Belgrader Hotel "Moskwa" ist für die süßesten Torten der serbischen Hauptstadt bekannt. Die Luxusherberge stammt noch aus der Zarenzeit. Schon damals waren Russen und Serben innig verbunden. Und sind es - sieht man von den Jahren ab, als Tito Stalin die kalte Schulter zeigte - bis heute. Deshalb wurde für Russlands Präsidenten Wladimir Putin die Parade zum 70. Jahrestag der Befreiung Belgrads aus Termingründen sogar vorgezogen.

Das erscheint wie ein eklatanter Widerspruch zu Serbieens Europa-Ambitionen. Eine angestrebte EU-Mitgliedschaft muss aber nicht die Lösung historischer Bindungen heißen. Freilich ist das in der neuen Eiszeit zwischen Brüssel und Moskau eine Gratwanderung. Das zeigt Bulgarien, dem die EU gerade den Bau einer gemeinsamen Gasleitung mit den Russen verboten hat. Und während sich Putin in Serbien feiern lassen kann, werden in der Ukraine Fußabtreter mit seinem Konterfei verkauft. So unterschiedlich ist das mit den slawischen Brüdern.